Clubtour 2001 in Opponitz an der Ybbs HFFlogo
Pfingstmontag 2001, acht Uhr. Diesmal waren Alle pünktlich. Die Vorbereitungen hatten lange genug gedauert, und wir freuten uns auf eine Woche Fliegenfischen pur. Angefangen hatte es mit dem 10-jährigen Jubiläum der Heartland Fly Fishers im September 2000. Sepp Prager war unser Gast und zeigte sein werferisches Können. Es war ein tolles Wochenende, das mit dem Versprechen endete: „Nächstes Jahr treffen wir uns zum Fischen!". Die Tour kam dann Ende 2000 in die Planungsphase. Sepp berichtete so begeistert von der Ybbs in Opponitz, dass unser Ziel schnell gefunden war. Im Winter banden wir Aufsteiger und Wildwasserfliegen, es wurden Ruten gebaut und Würfe geübt, bis Pfingsten endlich vor der Tür stand. Die Gemeinde Opponitz
Unsere guten Geister: Sepp Prager und Franz Rosenberger Da wir mit einer Gruppe von zwölf Personen anreisten, hatte Franz Rosenberger, seines Zeichens Fischereimanager, Bäckermeister, Fremdenführer, Tausendsassa und guter Geist der Fliegenfischerei in Opponitz, alle vier Reviere der Gemeinde Opponitz für uns reserviert. Wir hatten also ca. vierzehn Kilometer herrlichstes Salmonidenwasser zu unserer Verfügung. Wem das noch nicht reichte, der konnte noch drei Gastreviere befischen, für die es Tageskarten beim Franz gab.
Wir trafen schon am frühen Nachmittag in Opponitz ein, und hatten noch genügend Zeit, unsere gemütlichen Zimmer im Gasthof Aigner zu beziehen. Nach kurzer Stärkung bei Kaffee und Torte lernten wir Franz auch persönlich kennen. Er hatte einen Bus organisiert und lud uns zu einer Besichtigungstour ein. Er zeigte uns alle befischbaren Streckenabschnitte, die markierten Abstiege in die Schlucht des Reviers 1 und die Gastreviere Waidhofen, Hollenstein und die kleine Ybbs. Wir waren also bestens im Bilde und konnten die Reviere je nach Geschmack wählen. Folgende Reviere haben wir befischt: Unsere lieben Wirtsleute
Revier Opponitz 1 Opponitz 1
Die Schlucht unterhalb der Eisenbahnbrücke ist sicher der landschaftlich spektakulärste Teil der Opponitzer Reviere. Steile Abstiege, große Felsen am Ufer und im Wasser erfordern viel Geschick und auch etwas Mut. Dieser wird jedoch mit tollen Fischen belohnt. Wie überall an der Ybbs gilt auch hier: je langsamer die Strömung, umso heikler die Fische. Ein weiteres Problem: Man sieht die Fische am Grund stehen, doch wie bringt man eine kleine Nymphe in drei Meter Wassertiefe?
Opponitz 2 & 4
Der bei unserem Besuch niedrige Wasserstand führte in diesen Revieren zu einer schwierigen Fischerei. Das kristallklare, flache Wasser konnte nur extrem vorsichtig bewatet werden. Ein misslungener Wurf, eine unbedachte Präsentation und die Fische waren weg. Konsequentes Fischen stromauf mit Sepps Bogerlwurf führten aber auch hier zum Erfolg. In den schnellen Rauschen war die Fischerei einfacher, gute Fische waren überall zu sehen.
Niedrigwasser im Revier 2
Warten auf den Schlupf! Opponitz 3
Dieser 1 km lange Abschnitt bei der Bahnstation Seeburg ist eher flach und breit, eignet sich also hervorragend für Demos oder Kurse. Es gibt auch schöne Rauschen und Rieselstrecken, und die wenigen, tiefen Löcher haben schon manchen an den Rand seiner Watstiefel gebracht. In dieser Strecke wurde die beste Regenbogenforelle unserer Gruppe gefangen. Der Fisch brachte mit seinen 49 cm mehrmals den Backingknoten ans Tageslicht.
Gastrevier Waidhofen
Die Fliegenstrecke im Gastrevier Waidhofen ist 6 km lang. Für den Fliegenfischer ist der Gewässerabschnitt direkt im Anschluss an das Revier Opponitz1 unterhalb der Staustufe reserviert. Dieser wildromantische Streckenabschnitt ist eine echte Herausforderung. Wildes uriges Wasser mit sehr tiefen Kolken die wieder breit auseinanderlaufen, prägen das Bild dieses Gewässerabschnittes. Das Wasser ist glasklar und man kann so manch guten Fisch wie im Aquarium beobachten.
Großes Wasser, große Fische!
Wir konnten bei unserm Besuch überdurchschnittlich große Fische fangen. Direkt unterhalb der Staustufe haben wir einen Huchen beim rauben beobachten können. Ein Versuch mit Streamer an einer stärken Fliegenrute lohnt sich in jedem Fall. Fliegentipp: Aufsteigermuster nicht vergessen! Bindeanleitungen findet man hier:
Von zart bis hart
Eine schöne Äsche Gastrevier Ybbsitz (kleine Ybbs)
Das Gastrevier Ybbsitz ist 12 km lang. Die kleine Ybbs ist ein Mittelgebirgsbach, der durchgehend gut mit Watstiefeln bewatbar ist. Da keine Entnahme erlaubt ist, hat sie einen beeindruckenden Fischbestand. Der erste Kilometer von der Mündung in die Ybbs bis zum Sägewerk ist gut vom Ufer aus zu befischen. Der ca. 8 Meter breite Bach weist hier viele Rauschen und kleine Wehre auf, die einfach zu befischen sind. Der Rest der Strecke ist anspruchsvoller. Da man fast immer unter Bäumen fischt, ist man mit einer kurzen Watrute gut bedient. Einige Trockenfliegen und leichte Nymphen sind alles, was man für einen schönen Tag an der kleinen Ybbs braucht.
Neben der tollen Fischerei und der vorbildlichen Betreuung hatten Sepp und Franz noch ein besonderes Bonbon für uns ausgeheckt. Sie konnten Walter Reisinger bewegen, einen Diavortrag zu halten. Solch eine Gelegenheit wollte sich keiner entgehen lassen. Der Abendsprung blieb ungefischt, aber Walters sensationelle Fotos von schlüpfenden Insekten und ihren perfekten Imitationen waren es wert. Dafür nochmals vielen Dank an Walter, Sepp und Franz. Ein kleines Dankeschön an Walter Reisinger.
Äsche Bachforelle Äsche Bachforelle
Bachforelle Regenbogenforelle 41 cm Reiner mit einer Äsche Peter mit einem Regenbogener
Die Woche in Opponitz wurde für alle Teilnehmer zum Erlebnis. Trotz sehr unterschiedlicher Vorkenntnisse (von einem Tag bis vierundvierzig Jahre Fliegenfischen war alles vertreten) haben alle gut gefangen. Der Fischbestand in allen Revieren ist außerordentlich gut. Das Hegekonzept geht auf, und der Kormoran hat den Weg nach Opponitz noch nicht gefunden. Die Äschen, Bach- und Regenbogenforellen die wir fingen, waren in bester Kondition, kampfstark und wunderschön. Das Wasser blieb auch nach längerem Regen kristallklar und gut befischbar.
Fazit: Wenn jemand eine abwechslungsreiche Salmonidenfischrei in herrlicher Mittelgebirgslandschaft mit toller Betreuung zu angemessenem Preis sucht, ist er an der Ybbs in Opponitz gut aufgehoben. Besprechung im Fischerstübel Andreas und Heinz Bayer im Revier 1 Peter im Revier 1 Rolf mit der schönen Äsche aus der kleinen Ybbs.