Clubtour 2002 an die Vellach in Südkärnten |
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Unterkunft, Verpflegung und Betreuung fanden wir bei Milan Wutte in St. Primus. In seiner Pension waren wir bestens aufgehoben. Schöne Zimmer in einem blitzsauberen Haus, freundliche Bedienung und eine typisch kärntner Küche mit Fleisch aus eigener Haltung macht den Aufenthalt sehr angenehm.
Milan und Sepp machten uns mit der Vellach und ihren Eigenheiten vertraut. Sie sind beide intime Kenner der fischereilichen Möglichkeiten in Kärnten und im nahen Slowenien.
Die Gemeinden Bad Eisenkappel und Sittersdorf bieten feinstes Fliegenfischen auf einer Strecke von 29 km mit nur einer kurzen Unterbrechung. Mitten in den Karawanken entspringt die Vellach und führt, bis zu ihrer Mündung in die Drau, glasklares Wasser. Im Bereich Bad Eisenkappel ist sie noch reine Forellenregion. Nach Aufnahme der Zubringer Ebriachbach und Trögener Bach findet man im Bereich Sittersdorf dann auch Äschen.
Wir fischten an der Vellach vom 09. bis 16. Juni 2002. In dieser Woche wurden Bayern und Niederösterreich von schweren Regenfällen heimgesucht, und die meisten Flüsse in der Region, wie die Deutsche und die Gmundener Traun waren unbefischbar. Kärnten hingegen empfing uns hinter dem Tauerntunnel mit bestem Wetter und die Vellach war glasklar.
Die Vellachreviere Bad Eisenkappel und Petrasko haben wir kaum befischt. 29 km Fließgewässer sind selbst in einer Woche nur unzulänglich zu erkunden. Die Strecken Sittersdorf 1+2 sind ca. 6 km lang und über weite Strecken auf Forstwegen mit dem Auto erreichbar. Es gibt lange Rieselstrecken, die im Juni allerdings nur wenige gute Fische beherbergen. Zur Äschenzeit im Herbst bieten gerade die Rieselstrecken eine herrliche Fischerei.
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Nach einer kleinen Einführung in die Geheimnisse des Bogerlwurfs und der Nymphenfischerei auf Sicht durch Sepp und Milan, konnte es richtig los gehen. |
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Wir konzentrierten uns auf
die tiefen Gumpen, in denen Forellen von beträchtlichen Größen zu sehen waren.
Umsicht, Geduld, die richtige Fliegenwahl und geschickte Führung sind
allerdings notwendig, um hier erfolgreich zu fischen. Und wer gerade Brotzeit
macht, wenn die Fische steigen, der hat das Nachsehen.
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Feines Fischen war angesagt, da gerade die guten Fische im Naturschutzgebiet (Sittersdorf 2, catch & release) alle Fliegenmuster schon beim Vornamen kannten. Unsere mitgebrachten Prawus und BeeGees und wie sie alle heissen, waren leider etwas zu groß und wurden daher kaum beachtet. Wer noch irgendwoher eine "kleine Schwarze" hervorkramen konnte, wurde belohnt. |
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In unserer Gruppe wurden täglich Fische von 50 cm gefangen. Wenn aber das letzte Quentchen Glück fehlte, wie beim Autor dieser Zeilen, dann fing man überwiegend kleinere Regenbogen- und Bachforellen die ausdauernd kämpften und die Strömung zu nutzen wussten. |
Milans kleine Nymphen mit Bleithorax oder kleine, schwarze "Klinkhammer" waren
meist erfolgreich. In den tiefen Gumpen mussten die kleinen Nymphen vorgebleit
werden, um die richtige Tiefe zu erreichen.
Einige Bindeanleitungen für Slowenische Fliegen findet man
hier
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Gefühlvolles Fischen auf Sicht, wie es Milan und sein Aufsichtsfischer Sigi
vormachten, brachten schöne Fische an den Haken.
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Sigi fing im Sommer 2001 eine Bachforelle von 66 cm und 3,9 kg. Dies zeigt, was für Ausnahmefische in der Vellach zu fangen sind. |
Als wäre die Vellach nicht genug für einen Fischerurlaub, organisierte Milan als besonderes Bonbon einen Tagesausflug nach Slowenien an die Savinja. Durch seine Sprachkenntnisse hat er beste Kontakte und kann für alle Gewässer Karten und Informationen besorgen.
Schon die einstündige Anreise über den Paulitschsattel bescherte uns herrliche Ausblicke in die Karawanken. Die Savinja ist ein glasklares Juwel, ca. zehn Meter breit und recht gut zu bewaten. Die befischbare Strecke war zu lang, um sie an einem Tagesausflug kennenzulernen.
Wir verteilten uns in der Nähe des Anglerheims in Ljubno und fingen Bach- und Regenbogenforellen bis 50 cm. Die Fische waren nicht ganz so heikel wie in der Vellach, was sich wohl durch den geringen Befischungsdruck erklärt.
Zur Mittagszeit versorgte uns Milan mit seinen selbstgemachten Schinken, Salami und anderen Leckereien.
Nach so einer Mahlzeit ist man froh, wenn sich die Neoprenhose noch ein wenig dehnt. Nach "Forelle auf slowenische Art" (Knoblauch satt) und duchgefischtem Abendsprung, fuhren wir müde und zufrieden zurück nach St. Primus. Dieser Ausflug wird uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Auch die slowenischen Fliegenmuster, die Markus eifrig sammelte, werden uns an unseren Bindenachmittagen noch beschäftigen.
Es war ein gelungener Ausflug. Wieder haben wir neue Freunde und Gewässer kennengelernt, viel erlebt, viel gegessen und manchmal auch etwas zu viel getrunken...
Eine ganze Woche unter Gleichgesinnten und dann noch die Betreuung durch Sepp, Milan und Sigi ist ein Erlebnis, von dem man einige Zeit zehren kann.
Mal sehen, wohin wir im nächsten Jahr fahren. Es gibt da so günstige Flüge nach Irland, und wie es hinter der nächsten Flussbiegung der Savinja aussieht, müssen wir auch noch erkunden...
Hier noch einige Tipps:
Angelsaison ist vom 16. April bis 30. November.
Gerät: Fliegenruten der Klasse 4-6, Länge 7-9 Fuß.
Trockenfliegen:
Prawu
, Tricolore, Entenbürzelfliegen mit heller Sichthechel,
Klinkhammer,
Sedges
und Ameisen in Größe 10-20!
Nymphen:
Eintagsfliegen-
und Köcherfliegenimitationen, Gammarus und
Goldkopfnymphen in Größe 10-20!
Bei trübem, hohem Wasser kann man auch mal einen kleinen Koppenstreamer, Zonker
oder Wooley Bugger versuchen.
Die beste Zeit ist von Anfang Mai bis Mitte Oktober.
Es sind bereits einige Artikel in Fliegenfischerzeitschriften erschienen, z.B.
FliegenFischen Nr. 3/96, S. 48.
Im Hausvideo der Alpe-Adria-Fischerei gibt es wunderschöne Bilder der
Fischerei zu sehen und im Video "Die schönsten Fliegenstrecken Österreichs"
(von Sepp Prager und Horst Hansen) ist die Vellach auch vertreten.
Hier noch einige Bilder unserer herrlichen Woche an der Vellach und Savinja:
Einfach die kleinen Bilder anklicken und dann wieder schließen.
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