Fliegenfischen im Stillwasser
das "Reservoir des Cigognes"
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Lange haben wir nach einer Möglichkeit gesucht, mit mehreren Leuten gemeinsam zu fischen. An jedem Fließgewässer kommt man schnell an die Grenzen der Verantwortbarkeit. Wer will schon im Kielwasser der Anderen fischen, selbst wenn es Clubkameraden sind?

Zu guter Letzt haben wir doch ein Ziel gefunden, das optimal geeignet ist, selbst mit einer größeren Gruppe befischt zu werden.

Zwei Autostunden von Hanau entfernt und nur ein Steinwurf von der Grenze liegt das Reservoir des Cigognes auf französischer Seite in Seltz. Neben einem großen Campingplatz und einer Storchenaufzuchtstation liegen zwei künstliche Seen, die Grundwasserverbindung zum Rhein haben.

Dadurch schwankt der Wasserspiegel mit dem Wasserstand des Rheins. Die Seen haben bewatbare Flachwasserbereiche aber auch sehr tiefe Stellen (bis acht Meter). Einige schwimmende Holzstege erleichtern das Werfen am unzugänglichen Stellen. Es ist nur Fliegenfischen ohne Wiederhaken erlaubt. Die Tageskartenpreise sind mit 15 Euro moderat und man darf einen Fisch entnehmen. Danach ist nur noch catch&release erlaubt.

Besetzt sind die Seen mit Regenbogen- und Bachforellen. Einige starke Hechte sind auch vorhanden und sollten (wenn gefangen) entnommen werden. Die Fischerei ist recht abwechslungsreich und bietet für fast jeden Geschmack etwas. Mit einer 9-Fuss Rute der Klasse 5-6 ist man gut gerüstet, nur die Hechtfischerei erfordert stärkeres Gerät. Schwimm- und Sinkschnüre sollte man mitführen, denn die Forellen wollen gesucht werden.

Vom aktiven Anwerfen springender Fische bis zum systematischen Absuchen fischverdächtiger Stellen kann alles versucht werden. Von der Trockenfliege über Montanas bis hin zu Fuzzy Wuzzys, fast alle gängigen Forellenfliegen sind erfolgreich. Man muss nur herausfinden, was die Fische gerade bevorzugen und das kann dauern. Bei der Wahl der Vorfachspitze sollte man bedenken,

das Fische der 3 kg-Klasse in den Seen herumschwimmen. Ich persönlich würde nicht unter 0,16 mm fischen. Watzeug sollte man mitführen, wobei man aber auch in Gummistiefeln vom Ufer oder den Stegen fischen kann. Ein Kescher vervollständigt die Ausrüstung.

Die ganze Anlage ist recht übersichtlich, man kann sich aber auch aus dem Weg gehen. Bei unserem Besuch im April 2006 waren ca. zwanzig Fischer anwesend, ohne dass es eng wurde. Gefangen haben fast alle etwas. Die Fische springen einem allerdings nicht freiwillig in den Kescher.

Wenn man hier fischen möchte, ist eine rechtzeitige telefonische Anmeldung angebracht, da die Fischerei im Hochsommer vom 01. Juli bis zum 01. September wegen den hohen Wassertemperaturen und dem damit verbundenen Stress für die Fische eingestellt wird.

Für ein zünftiges gemeinsames Clubfischen oder einen gemütlichen Fischtag ohne kilometerlanges Laufen ist dieses Gewässer ideal geeignet.

Kontakt:

Reservoir des Cigognes
à l'Auberge des Cigognes
allée des Peuliers
67470 SELTZ
Tel. 0388868845

Fliegenfischen im Störchenreservoir

Reservoir de Cigognes am 15.10.2006

Auch wenn das Angeln am Reservoir de Cigognes bei Seltz im Elsaß längst kein Geheimtip mehr ist und gerade an Wochenenden durchaus mit regem Zuspruch zu rechnen ist, starteten Peter Eckerle, Klaus Paulini und der wohl jüngste aktive Heartländer, Jan Paulini am Sonntag den 15.10.2006 zu einem tollen Angelvergnügen. Bei Sonnenschein, 16-18°C und einem leichten bis mäßigen Wind, der die Wasseroberfläche interessant kräuselte, war das platschen springender Forellen schon bei unserer Ankunft gegen 8:00 Uhr vielversprechend. In selten erlebter Manier bissen die Fische in allen Bereichen beider Seen. Speziell für mich erwies sich eine Art Fuzzy Wuzzy Streamer als vorzügliche Wahl. Morgens angeknotet erwies sich dieser Köder bis zum Nachmittag als goldrichtig. Nach einem kleinen Barsch zum aufwärmen (...morgens war der Wind doch noch recht frisch), sorgte spätestens die interessante Goldforelle

(Oncorhynchus aguabonita) für die richtige Betriebstemperatur. Entsprechend eingestimmt, brachte eine 54cm Regenbogenforelle dann einen ersten Höhepunkt an diesem Angeltag.

Beeindruckende Fluchten in erstaunliche Tiefen sorgten für einen Adrenalinspiegel, der Jacken für den Rest des Tages überflüssig machten. Nach weiteren Bissen und kleineren Forellen, konnte später auch eine 50cm Forelle dem Fuzzy Wuzzy nicht widerstehen. Jan drillte diesen ca. dreipfündigen Fisch formvollendet aus und posierte dann auch mit berechtigtem Stolz mit der Beute.

Spätestens ab 15:00 Uhr konnten wir bei sich langsam senkender Sonne und deutlich weniger Wind endlich auch „trocken“ zur Sache gehen. Peter Eckerle hatte eine Woche vorher bemerkt wie ungewöhnlich viele Libellen am Wasser zu sehen sind und entsprechende „Brummer“ gebunden.

Diese 5x5cm „Trockenfliegen“ ließen sich dann doch erstaunlich gut werfen und mit beeindruckender Bugwelle über das Wasser „zupfen“. Das Interesse der Forellen war groß, der Mut schien sie aber im letzten Moment immer wieder zu verlassen. Trotzdem erwies sich dieser Köder als höchst fängig und Dank einer von Peter überlassenen Libelle konnte auch ich damit erfolgreich sein.

Jan war dann auch mit einem trocken präsentierten Grashüpfer nochmal erfolgreich.

Neben uns dreien waren an diesem Tag noch ca. 10 weitere Fischer unterwegs, die auch erfolgreich und zufrieden wirkten.

Ein zumindest für mich ungewöhnlich erfolgreicher und höchst kurzweiliger Tag, der bereits wieder Lust auf's nächste Mal machte, neigte sich dann doch langsam zu Ende. Drei müde aber breit grinsende Heartländer konnten sich getrost auf den Heimweg machen.

Falls das tolle Wetter dieser Tage noch etwas länger anhalten sollte können sich alle die am 04.11. zum Reservoir de Cigognes mitfahren werden bereits heute in Vorfreude üben.

KP

15.10.2016

Nun sind zehn Jahre rum und wir fischen immer noch am Reservoir des Cigones. Die Preise wurden auf 22 Euro angepasst aber es gibt einen Kartenautomaten, eine Hütte mit Dach, Bank und Stühlen und
eine Toilette!!
Ansonsten ist die Fischerei immer noch schwierig. Mal fängt man Forellen wie bekloppt, mal will es einfach nicht klappen. Unsere Gruppe von sechs Heartlandern fing zwar schöne Fische, aber etwas ungerecht verteilt. Zwei Fischer mussten sich mit Bissen und verlorenen Fischen begnügen, während die anderen recht gut fingen. Hier ein paar Bilder dieses wunderbaren Oktobertages:


Die Hütte mit Dach, Tisch und Toilette. Schon schön, falls es mal regnet oder schneit...


Selbst mit ca. 13 Fischern am Wasser sieht man kaum jemanden.


Mein erster Fisch am Vormittag. Ein toller Kämpfer der mit seinen 50cm ordentlich Schnur abzog und sich nicht so schnell bändigen lassen wollte.


Noch ein Fisch am Nachmittag. Ich hatte eine sehr gute Stelle mit aktiven Fischen gefunden.


Nun sollten es auch die anderen mal versuchen.


Schnell hatte Alex K. einen Fisch dran.


Auch dieser wehrte sich und wollte nicht mit.


Alex hat ihn dann doch zum Essen eingeladen.


Bei Rene klappte es dann leider nicht mehr


und Alex B. ging auch ohne Fisch heim.


Trotzdem ein wunderschöner Tag


an einem tollen Wasser.


Stephen blieb das Glück hold


und er konnte sich über eine weitere Forelle freuen.
Müde und zufrieden traten wir die Heimfahrt an. Wir kommen wieder!!
PP