Reisebericht Kangia River in Grönland
14. - 21.7.2022
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Bericht von Hans Gessler mit Bildern von Hans Gessler, Felix Hansvencl und Peter Kunz

Die Grönland Reise war schon im Jahr 2020 geplant und musste Corona bedingt zwei mal verschoben werden. Organisiert hat die Reise Hartmut und wir waren neun Teilnehmer, Hartmut, Sven, Walter, Hugo, Thomas, Thorsten, Udo, Peter und ich. Ein Kollege musste leider Corona Erkrankt absagen. Nun war es soweit, am 13. Juli ging es zunächst mit der Lufthansa nach Kopenhagen und nach einer Übernachtung von dort weiter mit der Air Greenland nach Kangerlussuaq. Beim ersten Blick aus dem Flugzeug auf die Ostküste Grönlands stellt sich gleich die Frage warum die größte Insel der Welt wohl auf englisch Greenland heißt, die Küste ist mit Eis und Schnee bepackt und es geht weiter über das teilweise mehrere Kilometer dicke Inlandeis. Kurz vor dem Flughafen Kangerlussuaq weicht dann das Festland-Eis der Tundra-Landschaft.

Am Flughafen Kangerlussuaq trafen wir zwei weitere Fischer aus der Schweiz, die ebenfalls die Kangia River Lodge gebucht hatten, Marc und Jan. Nach kurzem Aufenthalt ging es weiter mit unserem Anschlussflug nach Maniitsoq und von dort nach freundlicher Begrüßung von dem Team mit dem Boot und anderthalbstündiger Fahrt zur Lodge. Wir sahen auf unserer Fahrt mehrere Wale. Auf unseren Wanderungen und Fahrten sahen wir auch Rentiere und Adler, insgesamt war die Natur sehr beeindruckend.

Die Lodge wird seit einigen Jahren exklusiv von Solid Adventures vermarktet, seit diesem Jahr unter neuem lokalen Management. Die alte Infrastruktur wird derzeitig erweitert und modernisiert.

Die Zimmer waren schnell bezogen und Felix, der Lodge Manager gab uns eine Einweisung. Wir waren die ersten Gäste seit zwei Jahren, die erste Woche war in diesem Jahr abgesagt worden. Der Winter war in Grönland extrem lang und die Natur lag um Wochen zurück. Somit allerdings auch der Aufstieg der Arktischen Saiblinge, dem Zielfisch unserer Reise.

Am nächsten Morgen ging es dann gemeinsam zum Camp, der Basisstation am Fluss. Der 50 -minütige Fussmarsch dorthin erfordert schon mal eine gewisse Grundkondition, von dort ging es dann noch etliche Kilometer durch teilweise schwieriges Gelände am Fluss hoch bis an den Wasserfall. Wir haben hier und da traumhafte Pools befischt und schnell waren die ersten schlanken Saibling Pars und Smolts bis zu einer Größe von 35 cm gefangen und zurückgesetzt. Am Fluss gilt Fly only ohne Widerhaken. Ein wirksamer Mückenschutz mit Mückennetz, Handschuhen und Autan sind absolut unerlässlich. Eine Wathose ist ratsam, an einigen Stellen wird das Wasser tief überquert.

Allerdings gab es keine Spur von den kampfstarken Saibling Sea Runs und die Enttäuschung war riesengroß. Es hat dann noch zwei weitere Tage gedauert bis Sven dann die erste Sea Run fing. Es wurde dann von Tag zu Tag etwas besser aber die Fänge blieben doch sehr weit hinter den Erwartungen zurück.

Es wurden mit Ein- und Zweihandruten der Klassen 6 und 7 gefischt, Sink Tips und möglichst schwere Fliegen in braun oder grün brachten den Erfolg. Mit meiner 128 CND #5-7, Skagit Schusskopf und 10 schnell sinkendem Tip war ich gut gerüstet. Ich fing am vorletzten Tag eine 50er Sea Run und verlor eine Weitere im Drill.

Felix bot als Alternativprogramm einen Tag auf das Meer an und da war dann Action Pur angesagt. Hartmut, Sven und ich fischten mit #7 Einhandruten und schnell sinkender Schnur bzw. Schusskopf. Auch hier waren möglichst schwere Fliegen angesagt und wenn Drift und Tiefe stimmten bogen sich die drei Ruten gleichzeitig unter schwerer Last. Wir fingen viele Dorsche in teils stattlicher Größe.

Felix und das Team vor Ort haben großartige Arbeit geleistet, die Unterkunft und Verpflegung waren gut und die Stimmung obschon der bescheidenen Fangergebnisse angenehm und harmonisch.

Die sieben Tage waren schnell vergangen und wir blicken zurück auf ein einzigartiges Naturerlebnis. Wir planen eventuell noch einmal in ein paar Jahren an den Kangia River zu fahren, dann aber etwas später in der Saison. Unser Ziel waren in diesem Jahr die großen Sea Runs, die als Erste aufsteigen, aber die Natur hat halt ihren eigenen Rhythmus. Der Kollege der Corona-bedingt nicht mit uns mitreisen konnte konnte seine Reise im August nachholen. Er bestätigte eine phantastische Fischerei.

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