Auf Äschen im Herbst 2006
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Bericht von Peter Paulini mit Bildern von Markus Hartl.

Es sollte die perfekte Äschenfischerei werden. Sepp hatte wieder einmal seine Fühler ausgestreckt und nach einer guten Herbstfischerei für uns gesucht. Schon seit vier Jahren verbringen unser Ehrenmitglied Sepp Prager, Markus Hartl und ich einige Tage im Herbst an den schönen Gewässern der Österreichischen Fischereigesellschaft von 1880. Diesmal sollte es die Schwarza in Niederösterreich sein. Nachdem dort vor einigen Jahren ein Projekt zur künstlichen Vermehrung der Äsche begonnen wurde, weist sie heute einen hervorragenden Bestand an Fahnenträgerinnen auf und lädt durch ihre "handliche" Größe zur feinen, herbstlichen Äschenfischerei ein. Allerdings machte uns der wunderbare Spätsommer einen Strich durch die Rechnung. Da es schon seit mehreren Wochen nicht mehr geregnet hatte, war die Schwarza über weite Strecken praktisch unbefischbar. Glasklares Wasser, kaum Strömung und seeehr empfindliche Fische schreckten uns dann doch etwas ab.

Da wir schon früh in Rohr im Gebirge in unserem Gasthaus angekommen waren, wollten wir den angebrochenen Tag fischereilich nutzen. Unweit der Schwarza, nur durch den Ochsattel getrennt, fließt die Unrecht-Traisen.

Wir beschlossen also, uns diesen Bach einmal anzuschauen. Kurz gesagt, Strömung gab es hier genug. Wie mag das wohl bei Hochwasser aussehen?

Nach ausgiebiger, wenn auch nicht ungestörter Brotzeit, fühlten wir den Forellen auf den Zahn.

Sie waren recht kooperativ, auch wenn es keine Riesen waren. Nach einem hervorragenden Abendessen in Hohenberg fielen wir in unsere Betten, da Markus keine zwei Stunden und ich kaum mehr geschlafen hatte.

Am nächsten Morgen war eine nochmalige Erkundung der Schwarza angesagt. Da sich die Situation nicht verbessert hatte (wie auch, ohne Regen) beschlossen wir, in die Steiermark umzuziehen. Sepp zauberte Lizenzen für die Salza in Gschöder aus dem Hut. Das war natürlich ein Hammer!

Die Salza ist sozusagen das Kronjuwel der ÖFG und landschaftlich wie fischereilich ein Traum. Die Bilder sagen wohl genug.

Am ersten Tag wollte sich der Hochnebel nicht recht heben und so blieben die Berge etwas verhangen. Dafür verwöhnten uns die Salzaäschen mit kontinuierlichem Steigen und es begann eine herrliche Trockenfischerei, wobei Markus wiedereinmal die meisten und Sepp die größten Fische fing.

Der Tag endete mit einem Abendessen in Gusswerk, einem Schlummertrunk in meiner Presidentensuite und einem unterhaltsamen Hirschkonzert in der Nacht. Was muss ich auch in der Hirschbrunft mit offenem Fenster schlafen...

Der zweite Tag an der Salza war perfekt.

Zumindest für Sepp am Vormittag und mich am Nachmittag. Obwohl wir nur jeweils zehn Meter voneinander entfernt waren, zeigte uns Sepp in der Mitte, wie man Fische fängt.

Wurf auf Wurf fing er die schönsten Äschen und wir durften dabei zuschauen. Nachdem er seine Geheimnisse lüftete

(über vier Meter Vorfach, Spitze 0,14 mm und natürlich eine 14er Prawu)

stellte sich auch bei mir der Erfolg ein. Es war einfach traumhaft, wie die Äschen und Forellen bissen.

Ich versuchte es zum Spaß mit klassischen englischen Spidermustern und auch die wurden prompt genommen. Zur wunderbaren Fischerei gesellte sich die Sonne und eröffnete uns ein Panorama, wie man es beim Fliegenfischen selten zu sehen bekommt.

Schon auf der Heimfahrt schmiedeten wir Pläne für den letzten Fischtag. Nach den zwei perfekten Tagen an der Salza wollten wir die Ybbs besuchen, die nur eine knappe Fahrstunde entfernt durch Niederösterreich fließt. Beim Wort Ybbs kam uns natürlich gleich unser alter Freund Franz Rosenberger in den Sinn,

der die Fischerei an der Ybbs in Opponitz betreut. Wir hatten unseren ersten Ausflug mit Sepp im Jahr 2001 noch gut in Erinnerung und so wurde Franz kurzerhand für den nächsten Tag nach Göstling eingeladen und dieser Tag hatte es in sich!

Gegen 10°° Uhr trafen wir am Freitag an Walter Brunners Lieblingsstrecke ein und die Fische stiegen schon, wenn auch noch verhalten. Nach kurzem Einfischen galt es unseren Gast zu begrüßen.

Nach einer kleinen Stärkung suchten sich Franz und Markus eine schöne Strecke zum Ping-Pong-Fischen! Was? Noch nie davon gehört? Das geht so: Wenn man gemeinsam Fliegenfischen möchte, gibt es bekanntlich schnell Platzprobleme und verhedderte Schnüre. Um das zu vermeiden, fischt jeweils nur einer und der andere schaut zu und gibt „gute Ratschläge“. Nach jedem gefangenen Fisch wird gewechselt.

Um es kurz zu machen: Die beiden haben oft gewechselt. Äsche um Äsche, ab und zu auch eine schöne Forelle und das alles trocken bei schönstem Sonnenschein.

Als sich Franz und Markus zur verabredeten Zeit losrissen und zur Brotzeit zurückkamen, kannte die Begeisterung keine Grenzen! Markus hatte seine fischereiliche Sternstunde erlebt, mit mehreren Äschen um 45 cm und gekrönt von einem herrlichen 47er Äschenmann!

Es bedurfte schon einer ordentlichen Brotzeit mit kaltem Bier und gutem Rotwein, um ihn wieder auf den Boden zurückzubekommen. Auf der von einer freundlichen Anwohnerin angebotenen Gartenbank beendeten wir kurzerhand die Fischerei. Franz musste seine Termine mehrfach verschieben.

So einen Tag mit guten Freunden an einem tollen Fischwasser, bei bestem Wetter und einer ausgiebigen Brotzeit erleben zu dürfen, ist wirklich ein Traum. Glücklicherweise fand Markus den Weg zurück in unser Gasthaus, denn am nächsten Morgen war es schon an der Zeit, Abschied zu nehmen. Nach diesen wunderbaren Erlebnissen kommt nun die lange Zeit des Wartens auf den HERBST 2007!!

Nochmals vielen Dank an unseren lieben Freund Sepp, der uns diese genialen Tage ermöglicht hat.

Petri und tight lines,

Peter

Informationen zu den Strecken der ÖFG findet man hier!

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