Hooked on Seatrout – Changes in 2015 and 2016 |
Ein Reisebericht von Klaus Paulini
Dies der siebte Bericht aus meiner Reihe „Hooked on Seatrout“, in der es um's
Meerforellenfischen von ‘Heartlandern‘ im Frühjahr auf Langeland geht.
Dieses Mal wurden zwei Jahre voller Veränderungen – 2015 und 2016 – in einem
Bericht zusammengefasst.
Ich bilde mir einfach mal ein, dass unsere regelmäßigen und stets begeisterten Berichte aus Langeland zunehmend mehr Heartlander motiviert haben Langeland und dessen Meerforellen kennen zu lernen. Mittlerweile reisen unterschiedliche Gruppen aus unserem Club regelmäßig nach Langeland.
Nachdem Peter E. 2014 alleine auf Langeland war – Klaus konnte aus dienstlichen
Gründen nicht mit, waren 2015 wieder drei Heartlander mit von der Partie. Peter
E., Uwe B. und Klaus P. haben sich das vertraute Häuschen am Botofte Strandvej
12 für eine Woche geteilt.
Anders als in den Jahren zuvor, war Peter E. 2015 allerdings schon eine Woche
früher auf Langeland und somit insgesamt 2 Wochen mit Powerfishing zugange.
Günter H. – ebenfalls Heartlander – und bis 2011 regelmäßig mit Peter E. und
Klaus P. auf Langeland, war unabhängig, aber gleichzeitig im Süden der Insel
fischen. Als Peter also 2015 an einem Abend gemeinsam mit Günter bei Bagenkop
fischte gelang es Günter am 17.04.2015 – nach 2010 (siehe Bericht 2010) –
wieder eine Meerforelle von gut 70 cm zu landen.
Günter H: 70er Meerforelle bei Bagenkop - 2015
Ein makelloser, toller Fisch für Günter bei Bagenkop - 2015
Peters Fischerei in der ersten Woche 2015 war sehr erfolgreich. Er konnte 6
schöne Forellen zwischen 42 cm und 56 cm in besagter ersten Woche ‘verhaften‘.
Als Uwe und ich dann endlich am 18.04.2015 dazukamen, hatten wir eher mit zu
gutem Wetter zu kämpfen. Mehr als 12 Sonnenstunden täglich und zum Teil
heftiger Wind waren keine optimale Voraussetzung zum erfolgreichen Fischen.
Dafür konnten wir regelmäßig auf der Terrasse im Freien Frühstücken und
Nachmittags auch mal Würstchen am Wasser grillen.
Uwe B., Klaus P. und Peter E. beim Chillen
Grillen am Hafen von Dageløkke - 2015
Uwe B. und Peter E. lassen es sich gut gehen
Sonne satt, Fischer matt
Regenerationsphase
Vita contemplativa
Dageløkke Süd
Uwe B. steht ‘tief im gegnerischen Feld’ - Dageløkke Süd
Keine optimalen Voraussetzungen zum Fischen bedeutet, dass wir in einer Woche
zu dritt nur gut 10 Meerforellen fangen konnten.
Uwe hatte es als Linkshänder besonders schwer mit dem Wind der für ihn
eigentlich permanent ungünstig stand.
Ich wiederum habe angefangen mit unerfreulicher Regelmäßigkeit Fische nach
heftigen Bissen zu verlieren. Nach einer Woche konnte ich 2015 nur 3 Forellen
landen, wobei die größte 46 cm lang war. Mindestens genauso viele Fische habe
ich allerdings auch verloren. Auch das gehört leider dazu….
Klaus‘ 46er – Hou Fyr 2015
Peter fing weiterhin mit einiger Regelmäßigkeit, wobei auch seine Fische eher kleiner wurden. Die fischereiliche Sternstunde kam am 20.04.2015. Davon aber, später mehr!
Peter sorgt für Abendessen
Zum Abendessen: Meerforellen Sashimi mit Riesling von Weingut Diefenhardt aus
dem Rheingau
Peter ‘fischt‘ die Unterwasserkamera
Peter hatte in diesem Jahr eine Unterwasserkamera mit die mit einer Spinnrute
ausgeworfen werden konnte. Hinter der Kamera war eine Fliege angebracht, so
dass man potentiell, Forellen beim Verfolgen eben dieser Fliege sehen konnte.
Nach vielleicht 20 Würfen waren wir gespannt was die Filmsequenzen beim
Überprüfen am Abend zeigen werden. Da haben wir aber auch wirklich gestaunt,
wie häufig Forellen tatsächlich den Köder verfolgt haben ohne zuzupacken .
Video 1 Link in neuem Fenstar öffnen.
Video 2 Link in neuem Fenstar öffnen.
Das sollte einem zeigen, dass Variabilität beim Einstrippen nötig ist um die
Fische zu ‘motivieren‘. Gleichzeitig wird auch klar, dass man unmöglich ‘zu
schnell‘ einstrippen kann!
Wie gesagt, die Forellen bissen nicht so gut, dafür war es warm und sonnig.
Da lag es nahe, zwischendurch immer wieder mal schöne Bilder zu machen.
Stillleben bei Bostrup
Uwe B. vor toller Kulisse
Abendstimmung
Robbe am Strand von Snøde Øre
Das ‘Wesen‘ aus einer anderen Welt
Nun ja, kommen wir zum Abschluss noch einmal zu dem, was im Jahr 2015 besonders war. Peter und ich haben beispielsweise erstmalig je einen Hornhecht auf Shrimp-Fliegen gefangen. Beide Exemplare waren um die Mitte 60 cm lang und echt lecker.
Hornhecht auf Shrimpfliege – Frankeklint 2015
Hornhecht Gräten – tatsächlich so grün wie man das immer gehört hat…
Zum Abschluss noch das vorhin versprochene Highlight, die fischereiliche
Sternstunde der Langelandfahrt 2015.
Am Montag den 20.04.2015 hatten wir schon mit mäßigem Erfolg in Lejbølle und
Hou Fyr gefischt. Eine glückliche Eingebung veranlasste uns dann für eine
Abendsession nach Snøde Øre zu fahren, wo sich das Fischen auch zunächst eher
zäh gestaltete.
Dann schlug Peters Sternstunde.
In weniger als 20 Minuten Abstand konnte er zwischen 19:10 und 19:30 Uhr an der
gleichen Stelle zwei traumhafte, wohlgenährte Meerforellen von 65 cm und 66 cm
landen.
Nur wenige Meter entfernt hatte ich eine halbe Stunde später auch noch einen
heftigen Biss, der Fisch stieg aber recht schnell wieder aus.
Selten waren Euphorie und Frust so dicht beisammen, wie an diesem denkwürdigen
Abend.
Peters Traumpaar – 65 cm und 66 cm binnen 20 Minuten - Snøde Øre 2015
Auch 2016 wollte Peter wieder für 2 Wochen nach Langeland. Parallel dazu, aber
wieder unabhängig, war auch Günter H auf Langeland.
Nach einer Woche sind dann noch Peter P. (unser Präsident), Stephen S. und ich
(Klaus P.) zu Peter E.s Verstärkung in der zweiten Woche angereist. Peter P.
und Stephen S. waren das erste Mal auf Langeland und dementsprechend gespannt
auf die kommenden Tage.
Gleich am ersten Tag der ersten Woche, frönte Günter wieder seiner mittlerweile
lieb gewordenen Gewohnheit Meerforellen von über 70 cm zu fangen.
Bei Skatebølle gelang es ihm gleich zu Beginn des Aufenthalts eine wunderschöne
Forelle von 73 cm und 4.600g zu fangen.
Günter H. mit seinem Prachtfisch 2016
Wunderbare 73 cm und 4.600g als kompaktes Kraftpaket
Nach zwei Wochen konnte Günter zufrieden auf insgesamt mehr als 20 gefangene
Forellen und einige, gezielt gefischte Flundern zurückblicken.
Zur gleichen Zeit war Peter E. auch recht erfolgreich unterwegs.
In der ersten Woche gelang es ihm 17 Meerforellen zu fangen, die zumeist
zwischen 40 und 50 cm lang waren.
Highlight der ersten Woche war ein strammer Milchner von 63 cm und 2.500g.
Zwei schöne Endvierziger
Peter E.s bester Fisch 2016: 63 cm und 2.500 g
Ein Shrimp passt immer noch locker rein…
Durch solche Fangnachrichten motiviert kamen Peter P., Stephen S. und ich am
Abend des 17. April 2016 auch auf Langeland an.
Auch dieses Mal wohnten wir im Botofte Strandvej allerdings im Nachbarhaus 12A.
Dieser frisch umgebaute, ehemalige Stall bietet komfortabel Platz für 6 bis 8
Personen.
Alleine das Wohnzimmer ist ein Ballsaal der keine Wünsche offen lässt.
Auspacken, Aufrüsten, Abendessen, Schlafen, und schon waren wir fertig und
bereit zu großen Taten.
Ballsaal-Wohnzimmer – Botofte Strandvej 12A
Klaus P., Peter E. und Stephen S. bei gemütlichen Multimediafrühstück 2016
Kaum noch Shrimp-Fliegen übrig nach einer Woche… ;o)
Nun ja, in der Woche die uns auf Langeland bevorstand gab es zumeist kräftigen
Wind aus westlicher bzw. südwestlicher Richtung, was es unmöglich machte die
Westküste zu befischen. Das alleine war schon schade, da wir den Langeland
Neulingen Peter P. und Stephen S. viele unserer Lieblingsstellen wie Dageløkke,
Korsebølle. Pæregards Bugten oder Frankeklint nicht zeigen konnten.
Nur am letzten Tag konnten wir zum Abschluss für 2-3 Stunden nach Skatebølle,
was sich als weiser Entschluss erweisen sollte. Davon, später mehr…
Bis dahin hatten wir es aber wie gesagt regelmäßig mit viel Wind und teilweise
unerfreulichem Wellengang zu tun.
Darüber hinaus bissen die Fische deutlich schlechter als in den Vorwochen.
Diese Erfahrung mussten nicht nur wir, sondern die meisten Langeland Angler
machen.
Als Referenz und Maßstab sei Peter E. genannt, der in der 2. Woche nur noch 7
Meerforellen fangen konnte. Peter P. konnte insgesamt 3 Meerforellen zwischen
41 cm und 49 cm landen womit die Woche für ihn ganz und gar gelungen war.
Für Stephen S. war das Fischen schön aber zunächst sehr frustrierend. Während
um ihn herum ab und zu ein Fisch gefangen wurde, hatte er immer wieder nur
kurze Anfasser oder Bisse; keine Forelle wollte dauerhaft an seinen Fliegen
hängen bleiben. Nach einer langen, ‘charakterbildenden‘ Geduldsprobe, sollte
aber auch er nicht als Schneider heimreisen müssen. Davor hatte er mit dem
Kescher eine vorbeischwimmender Butterfisch zu einem Foto überreden können.
Stephens Butterfisch
Für mich war die Woche auch überraschend. Ein unerfreulicher Trend vom Vorjahr
setzte sich fort. Ich verlor mindestens 4 Fische, die sich zum Teil recht
ordentlich angefühlt hatten.
Am Ende hatte ich aber 3 Forellen gelandet und eine davon mit 56 cm sorgte dann
doch für einen versöhnlichen Ausklang.
Nachdem ich in der Vergangenheit eine Flunder und im letzten Jahr einen
Hornhecht gefangen hatte, konnte ich meine ‘Exoten-Sammlung‘ 2016 mit einem
Hering (ca. 23 cm) und einem Seeskorpion (knapp 20 cm) ausbauen. Alles schöne
Beispiele, dass eine Shrimp-Fliege immer eine gute Wahl ist.
Begünstig durch das windige Wetter und durch das gute und intensive Zureden
meines Bruders, habe ich die meiste Zeit mit einer leichten 12,6 Fuss
Zweihandrute gefischt, was eine echte Offenbarung war.
Peter P. – El Presidente in Aktion 2016 – natürlich zweihändig…
Peter P.s erste Meerforelle blutete und wurde deshalb zum Abendessen eigeladen
Präsidiale Sashimi-Platte als Vorspeise (18. April 2016)
Seeskorpion mit vollem Maul
Doing Business in Snøde Øre
Klaus P. macht seinen Frieden mit der Zweihandrute
Klaus P., inzwischen überzeugt vom Zweihandwerfen
56 cm Meerforelle bei Bostrup
Da passen locker Heringe rein…
Einige Arbeitsgeräte 2016
Langeland ist einfach schön
Peter P. in seinem Element (Lejbølle)
Peter E., wachsam und hoch konzentriert
Gedränge bei Hou Fyr
Peter P. mit einer 45er, die bald wieder schwimmen darf
Peter P.s 49er
Sillleben mit El P. bei Bostrup
Nach einer durchwachsenen Woche in der es neben Abendessen nur Wind reichlich
gab, ebbte der Wind am letzte Nachmittag plötzlich spürbar ab. Wir wollten eine
letzte Abendsession an der Westküste zu wagen und entschieden uns nach
Skatebølle zu fahren. Das war zugleich Stephens letzte Chance auf eine
Meerforelle. Diese hatten ihm bis dahin immer wieder nur zickig die
‘Mittelflosse‘ gezeigt.
Bei schönem Wetter stiegen wir also ins Wasser und bald schon hatten beide
Peters Fische dran.
Als Stephen die Hoffnung fast aufgegeben hatte, krümmte sich endlich auch seine
leichte Einhand-Rute.
Der gut maßige Fisch hing richtig fest und kämpfte entschlossen um seine
Freiheit.
Als dieser Kampf seiner ersten Langeland Meerforelle schließlich in Stephens
Kescher endete, konnte man förmlich den Stein hören, der ihm vom Herzen fiel.
Ein durch und durch versöhnlicher Ausklang auch für den vierte Heartlander im
Bunde!
Stephen scheibt selber einen Blog und hat da seine Eindrücke dieser Reise
unabhängig niedergeschrieben
Stephens Blog
Abschluss-Session 2016 bei Skatebølle
Stephens erste Langeland Meerforelle ist gefangen
Es ist vollbracht
Es muss nicht immer eine Shrimp-Fliege sein
Der Wind hatte zwar weitgehend aufgehört, doch wurde uns in den letzten
Langeland Stunden doch noch ein tolles Wetterschauspiel präsentiert.
Erst zieht es sich in einer halben Stunde zu einem Gewitter zu, dann wird man
10 Minuten lang geduscht, bevor der Himmel aufreißt und vor bleigrauem
Hintergrund ein verheißungsvoller Regenbogen entsteht.
Toll das mal vom Wasser aus zu beobachten und zu fotografieren.
Es zieht sich zu
Über Fünen und uns ist kurzzeitig die Sintflut ausgebrochen
Die Sonne ist wieder da und Stephen genießt noch den Meerforelle-Rausch
Ein gutes Omen für’s nächste Mal?
Die letzten Sonnenstrahlen genossen wir dann traditionsgemäß im Hafen von Dageløkke mit Abschlussfoto vor dem roten Bootshaus.
Dageløkke Hafen mit Blick nach Norden – da hätten wir gerne gefischt
Dageløkke Hafen mit Blick nach Süden – da hätten wir auch gerne gefischt
Dageløkke Hafen, durch vier Heartlander optisch aufgewertet
Peter E., Peter P., Klaus P. und Stephen S. zufrieden vor dem roten Bootshaus
Dageløkke Hafen, letzte Eindrücke
Dageløkke Hafen mit präsidialer Lichtgestalt
Zum Abschluss des Berichtes muss ich mich wieder einmal wiederholen. Dass Schreiben selbst hat mit Macht die Vorfreude auf das nächste Mal angefacht. Ob es 2017 klappen wird ist jetzt noch unklar, trotzdem werden ab jetzt wieder die Tage gezählt!
Ich bin sicher, dass die Anwerbung erfolgreich war und sowohl Peter P. als auch
Stephen S. nicht das letzte Mal auf Langeland waren um die Faszination
Meerforelle zu erleben.
Bei Peter E. und mir ist das keine Frage, bei uns sind die Würfel schon lange
gefallen…