Hooked on Seatrout 2014 – lonesome angler HFFlogo

Ein Reisebericht von Peter Eckerle

Am 5. April war es wieder soweit und es ging nach Langeland. Diesmal leider solo, da Klaus kurzfristig aus beruflichen Gründen absagen musste. Den frei gewordenen Platz im Auto besetzte ein Ponton-Boot, das bei ruhigem Wasser zum Einsatz kommen sollte. Nach zwei Jahren, in denen wir erst kurz nach Ende der Frostperiode fuhren, war der Winter auch in Langeland nahezu ausgefallen und entsprechend hoch waren die Erwartungen (warmes Wasser, viel Futter für hungrige Forellen). Um es vorweg zu nehmen – während in den Vorjahren mit unserer Ankunft das Wetter gut wurde, war es diesmal andersrum. Es wurde kalt und windig und auch das Boot kam natürlich nicht zum Einsatz. Nördlich von Hamburg begann es auf der Hinfahrt leicht zu regnen uns hörte bis Langeland nicht auf. Glücklicherweise stoppte der Regen am frühen Nachmittag und nach Bezug des Hauses ging es ans Wasser.


Beste Sichtverhältnisse am Samstag

Das Wasser zu finden war keine leichte Aufgabe, da die Sichtweite nur etwa hundert Meter betrug. Zunächst ging es nach Korseboelle, in der Hoffnung, an den positiven Auftakt von Klaus im letzten Jahr anschließen zu können. Der Wasserstand war gut, so dass ich bis zur Krautkante hinauswaten konnte. Leider wurde dieses Engagement nicht durch Fisch belohnt. Zur Abendsession ging es noch auf einen Abstecher nach Dageloekke, das sich regen Zuspruchs auch durch andere Angler erfreute. Trotz Nebel herrschte mäßiger SW-Wind, der ein gutes Werfen möglich machte. Ohne Fisch, aber durchaus zufrieden ging es zurück zum Haus.
Am Sonntag wollte ich Hou Fyr eine Chance geben. Die Stelle war letztes Jahr recht erfolgreich gewesen. Der Nebel hatte sich noch nicht verzogen, war eher noch dichter geworden. In Hou Fyr stellte sich schnell heraus, dass das Wasser zu hoch war, um in Wurfreichweite der Krautfelder zu kommen. Also ging es zu einem frühen Frühstück zurück.
Ein anschließender Ausflug nach Snoede blieb trotz guter Bedingungen erfolglos.


Paeregardsbuchten

Die nächste Etappe führte nach Paeregardsbuchten. Hier stimmte der Wasserstand und einige hundert Meter Waten entlang der Krautkante waren angesagt. Der Wind stand gut und los ging's. Auf der Hälfte der Strecke ruckte es plötzlich in der Schnur und ein silberner Schatten schoss in 15m Entfernung davon. Leider hatte es sich mit dem Rucken auch schon getan – kein schöner Auftakt. Keine 10min später folgte der verdiente Ausgleich.

Eine 45cm Forelle gab einen kurzen, heftigen Kampf mit vielen Sprüngen. Diesmal saß der Haken und so landete der erste Fisch im Netz. Nochmal 20min später gab es wieder einen Ruck. Wie so häufig in Paeregardsbuchten landete eine untermaßige Forelle im Kescher und durfte kurz darauf weiterpaddeln. Insgesamt ein für die Stelle typisches Ergebnis.


Lejboelle

Auf dem Rückweg legte ich einen Stopp in Lejboelle ein. Der Wind blies mittlerweile recht frisch von rechts und das Werfen war kein Vergnügen. Nach einer knappen Stunde entschloss ich mich, auf die andere Seite der Insel zu wechseln.
Die Wahl fiel auf Dageloekke, das beidseitig des Hafens gute, recht unterschiedliche Plätze bietet. Ich ging nach Süden, wo mir letztes Jahr zwei schöne Fische vergönnt waren. Dieses Jahr sollte es anders kommen:
Nach wie vor war es sehr diesig und langsam begann es schon zu dämmern. Nach einem weiteren weiten Wurf tat es nach einigen Zügen plötzlich einen Schlag in der Rute und ein großer Fisch vollführte einen Tanz an der Wasseroberfläche. Gleich darauf kam er auf mich zu geschwommen und drohte, in die Tangfelder am Ufer abzutauchen. Vielleicht hatte sich der Haken gelockert, vielleicht hatte ich ihn zu hart rangenommen, jedenfalls stieg der Fisch etwa zwei Meter vor mir nach einem weiteren Sprung aus. Geschätzt dürfte er bei Ende 50, Anfang 60cm gelegen haben. Nach kurzem Durchatmen ging es zurück ins Wasser. Eine halbe Stunde später kehrte ich an die Stelle zurück (einer guten Stelle soll man zwei Chancen geben). Gleich beim ersten Wurf tat es wieder einen Schlag. Diesmal beließ es der Fisch nicht beim Wälzen, sondern Sprang direkt einen lockeren Meter aus dem Wasser. Der Adrenalin-Vorrat leerte sich spontan in die Blutbahn, denn da hingen ca. 70cm Silber in der Luft. Auch diese Forelle entschied sich, keine Schnur zu nehmen, sondern auf mich zuzukommen. Etwa 3 Meter vor mir kam sie wieder aus dem Wasser geschossen, stand senkrecht in der Luft und klatschte zurück. Das gleiche Spiel wiederholte sich noch drei Mal und dann war plötzlich die Leine schlaff. Zum Glück waren in dem Moment keine zivilisierten Mitmenschen in meiner Nähe…
Einigermaßen frustriert gab ich nach einer weiteren Viertelstunde auf und kehrte ins Haus zurück. Was für ein Tag – so recht wollte sich keine Freude über die Forelle am Morgen einstellen. Doch trotz der schlechten Chancenverwertung war es ein toller Tag und die Erwartungen an den weiteren Verlauf der Woche wuchsen.


Boestrup am Vormittag

Am Montag ging es vor dem Frühstück gleich wieder nach Dageloekke – die Fische waren ja vielleicht noch da. Leider kam es zu keinem Wiedersehen. Daraufhin ging es zur nächsten Session nach Boestrup. Bei frischem Seitenwind aus Süd war das Werfen wieder nicht einfach, aber die Badewanne erforderte auch keine großen Reichweiten. Ziemlich zu Anfang der Stelle zeigte eine 49er Forelle Appetit auf meine Shrimp-Fliege und wurde nach kurzem Drill sicher gelandet.

Weiter tat sich nichts und so fuhr ich nochmal nach Paeregardsbuchten. Das Wasser stand höher als am Vortag, aber das Waten war noch möglich. Leider zeigte sich auf der ganzen Strecke keine Forelle kooperativ. Zur Abendsession ging es zurück nach Dageloekke. Während ich an der gleichen Stelle wie am Vorabend keinen Biss hatte, fing eine Gruppe von vier Polen auf Blinker etwa 100m entfernt sechs oder sieben Fische in relativ kurzer Zeit. Fisch war also da, schien aber ziemlich weit draußen zu sein.


Dageloekke Süd

Am Dienstag begann ich den Tag (Wunder über Wunder) wieder in Dageloekke. Der Wind hatte aufgefrischt und die Wellen wurden höher, so dass ich auf einen intermediate Schusskopf umstellte. Schon nach 15min hatte ich den ersten Kontakt und zwei, drei Züge später hängte sich ein Fisch an die Leine. Diesmal gab es keine Sprünge, aber man merkte, dass der Fisch schön war. Nach einigem Hin und Her tat der Fisch dann doch wieder einen Satz, blieb aber hängen.

Am Ende landete eine schöne 59er Forelle im Kescher. Ich fand den Gedanken sehr ansprechend, dass es sich dabei um die gleiche Forelle wie am Vorabend gehandelt haben könnte, auch die Fangstelle war nahezu identisch. Nach dem schönen Auftakt ging es gleich weiter und in der nächsten Stunde konnte ich noch drei weitere Fische landen, allerdings alle knapp untermaßig. Leider hatte eine davon den Haken im Kiemenbogen und blutete stark, so dass ich den Fisch abschlagen musste.


Lejboelle

Nach dem Frühstück ging es wieder nach Lejboelle. Der Wind hatte mittlerweile auf West gedreht und war nochmal stärker geworden (laut Windvorhersage 15-18m/s). Mit dem Wind im Rücken und einem schweren, schwimmenden Skagit-Schusskopf ließ es sich aber gut fischen und die Wurfweiten waren beeindruckend. Schon auf dem Weg zur Bucht war ich an der Landspitze einem älteren dänischen Spinnfischer begegnet, der leider fast kein Englisch konnte. Brauchte er auch nicht, da die beiden schönen Forellen, die er bei sich hatte auch für sich sprachen. Die Spitze hatte sich auch bei uns in den Vorjahren als sehr erfolgreich dargestellt. Einen der Fische habe er aber in der Bucht gefangen. Voller Motivation ging es zur Sache. In der Mitte der Bucht spürte ich ein paar zarte Zupfer an der Shrimp. Ich beschleunigte das Einholen und nach einigen Metern griff der Fisch zu. Sofort begann er sich an der Oberfläche zu wälzen, ohne dem Zug der Schnur auch nur im Mindesten nachzugeben. Unschöne Erinnerungen an Dageloekke wurden wach. Mit flauem Gefühl im Magen konnte ich den Fisch langsam in meine Richtung bringen und ein paar Minuten später über den Kescher ziehen.

Eine schöne 62er Forelle hatte mir die Ehre erwiesen und das Vertrauen in die eigene Technik kehrte zurück. Wenig später fing ich noch eine 42er Forelle, die ich aber wieder frei ließ.

Snoede

Nachdem ich den Fisch zurück zum Haus gebracht hatte, fuhr ich nach Snoede. Die Buch von Snoede liegt unter einem hohen Kliff, so dass die Wasseroberfläche recht ruhig war. Allerdings kam es anscheinend an der Kliffkante zu Luftwirbeln, die die zunächst gewählte leichte Schwimmschnur nach etwa 15m mit Macht auf das Wasser drückten. Also kehrte ich zum schweren Skagit zurück, der sich zwar besser werfen ließ, aber nicht so leicht auf die Oberfläche niederging. Die Bucht war von einer ganzen Reihe weiterer Angler besucht, die alle mit der Spinnrute fischten.

Auch hier blieb mir das Glück gewogen und im Laufe der nächsten zwei Stunden konnte ich eine 57er und eine 44er Forelle überlisten. Zum Tagesabschluss ging es nochmal nach Hou Fyr. Obwohl das Wasser niedriger stand als am Sonntag, war das Waten schwierig und bei dem starken Wind kam keine rechte Motivation mehr auf. Mit 8 Fischen, davon 5 maßigen war es dann auch genug und ein frühes Abendessen übte eine starke Anziehungskraft aus.

Der Mittwoch begann in Boestrup. Weiterhin herrschte starker Westwind und auch hier sorgte das hohe Kliff im Rücken für Fallwinde. Nach zwei Stunden ohne Kontakt ging es zum Frühstück zurück. Im Anschluss war wieder Lejboelle angesagt – bei dem starken Westwind bot die andere Landseite keine denkbaren Alternativen. Der Däne war auch wieder am Werk, hatte aber noch keine Fische gefangen.


Lejboelle

Am späten Vormittag meldete sich Günter, der zur gleichen Zeit ein Haus im Süden Langelands gebucht hatte und dort mit seiner Frau eine Woche verbrachte. Er hatte eine 72er Meerforelle gefangen, die die Kühlfächer seines Kühlschrankes überforderte. Wir verabredeten uns in Lejboelle, um dann den Fisch zu filetieren und bei mir einzufrieren. Kurz bevor Günter ankam fiel mein Blick auf den Dänen, der gerade mit krummer Rute am Strand stand und eine Forelle über den Kescher führte. 10 Minuten später kam der Däne an mir vorbei und präsentierte stolz eine gut 60er Forelle. Gleichzeitig kam Günter von der der anderen Seite mit seiner 72er Forelle im Schlepp. Nach der fälligen gegenseitigen Bewunderung ging es zum Filetieren nach Hause.


Snoede

Im Anschluss fuhr ich mit Günter nach Snoede. An sich wollte ich wieder die Bucht abfischen. Als wir um die Kliffspitze bogen, sahen wir aber bereits vier Angler, die sich auf der Strecke verteilt hatten. Also blieben wir an der Kliffspitze, an sich sowieso ein Hotspot, insbesondere bei starker Strömung. Das Wasser stand unüblich hoch und über glitschigen Tang ging es einige Meter raus. Die Spitze war eine gute Wahl, denn bereits nach fünf Würfen stieg eine Forelle ein. Der Kampf dauerte nicht lange, geriet aber auf dem glitschigen Untergrund zum Balanceakt.

Am Ende konnte ich eine 48er Forelle auf die Schuppen legen. Günter und ich fischten noch etwa 20min weiter. Dann kam Günter und meldete, dass sich wieder einmal seine Wathose verabschiedet habe. Am Stiefel war oberhalb der Sohle ein vier Zentimeter langer Riss entstanden. Wir beschlossen dennoch, noch in die Bucht zu gehen. Anscheinend war der Riss noch nicht ganz durchgegangen und Günter wollte noch weiterfischen. Während Günter am Eingang der Bucht zurückblieb ging ich weiter und fischte ihm entgegen. Kurze Zeit später meldete er per Handy, dass der Riss jetzt wohl doch durch sei und er stellte das Fischen ein und fuhr zurück. Ich fischte noch den Rest der Bucht aus und konnte ganz am Ende noch eine untermaßige Forelle landen. Eine kurze Abendsession in Lejboelle brachte keine weiteren Fische.

Der Donnerstag startete bei nachlassendem Wind wieder in Dageloekke und brachte eine 42er Forelle. Anschließend ging es zurück nach Lejboelle. Auf dem Weg zur Bucht traf ich einen anderen Fliegenfischer, der an der Spitze angelte, aber noch nichts gefangen hatte. Ich ging weiter um die Bucht herum und fischte mit dem jetzt nur noch mäßigen Wind von hinten kommend zurück. In der Mitte der Bucht traf ich den Fliegenfischer wieder, der auf dem Rückweg nach Botofte war. Er meldete nur ein paar Zupfer an seiner Fliege. Immerhin schienen aber Fische da zu sein. In der Bucht tat sich dagegen leider nichts und nach einer guten Stunde hatte ich die Spitze erreicht. Nach etwa 20min ohne Kontakte wollte ich schon abbrechen und machte noch einen langen Wurf schräg zum Ufer. Nachdem ich die Fliege fast bis auf Schusskopflänge wieder eingeholt hatte, tat es einen kurzen Ruck in der Schnur. Der Fisch blieb aber nicht hängen wälzte sich aber kurz an der Oberfläche – klein war er nicht. Sofort machte ich einen weiteren Wurf und die Shrimp landete schön etwa 2 Meter neben der Stelle, wo sich der Fisch gezeigt hatte. Bereits beim zweiten Zug stieg er ein. Ein ungewöhnlicher Kampf begann. Der Fisch schien sich praktisch nicht dafür zu interessieren, gehakt worden zu sein. Ruhig und bestimmt zog er in etwa 5m Entfernung zum Ufer seine Bahn. So ging es einige Meter nach links, dann wieder nach rechts und wieder in die andere Richtung. Hin und wieder kam er hoch, um gleich darauf wieder abzutauchen. Bereits beim ersten Anblick meldete sich wieder der Adrenalinpegel – ein dicker Fisch mit aufgesperrtem Maul und der Fliege im Maulwinkel kreuzte da vor mir. Dem Springen war er zum Glück nicht zugetan. Nach etwa 3min konnte ich ihn zum Kescher führen. Im letzten Moment drehte er aber ab und rutschte über den Kescherrand ab. Diese nachlässige Handhabung ärgerte ihn jetzt wohl doch – jedenfalls machte er einen großen Sprung und ich sah schon in Gedanken die Fliege auf mich zukommen. Nach kurzem Schreck stellte ich fest, dass die Schnur noch Spannung hatte, der Fisch war noch dran. Die nächsten Minuten ging das Spiel vor mir weiter. Der Fisch nahm keinerlei Schnur, die bis auf wenige Zentimeter vor dem Vorfach eingeholt war. Immer wenn er kurz vor dem Kescher war, drehte er nochmal ab. Irgendwann hatte er es dann wohl leid und endlich konnte ich ihn über den Kescher ziehen.

Eine prachtvolle 70er Meerforelle lag da, die größte die ich bisher gefangen hatte. Mit gutem Willen und angelegten Flossen hätte man sie auch auf 71 oder 72 strecken können, aber darauf kam es nicht an – die 70er Marke war geknackt. Während ich meine Fotos machte, kam wieder der dänische Spinnfischer vorbei und freute sich mit mir. Auf dem Rückweg zum Auto sah ich in einiger Entfernung wieder den anderen Fliegenfischer stehen, den mittlerweile von Botofte mit seinen Kollegen nach Lejboelle gefahren war und in die andere Richtung weiterfischen wollte. Als er mich sah, kam er mir entgegen. Ich berichtete ihm, dass ich den Fisch da gefangen hätte, wo er nicht allzu lange vorher einige Zupfer gehabt habe. Er freute sich trotzdem aufrichtig für mich.Dass die weiteren Sessions in Korseboelle und Dageloekke nichts mehr brachten, tat der guten Laune keinen Abbruch.


Ristinge

Am Freitag hatte ich mit Günter verabredet, ihn im Süden zu besuchen. Nach einer Morgenstation vor dem Frühstück in Dageloekke, die eine kleine 35er Forelle brachte ging es nach Ristinge. Wir fischten die lange Strecke unterhalb des Kliffs. Auf der ganzen Strecke herrscht steiniger Untergrund mit Tang bis direkt ans Ufer, so dass das Waten längs zum Ufer kaum möglich war. Also fischten wir immer in 30 bis 50 Meter-Intervallen. Der Wind hatte wieder aufgefrischt und kam von rechts, so dass ich wieder den Skagit-Schusskopf herausholte. Nach knapp drei Stunden ohne Kontakt entschieden wir uns zum Platzwechsel und es ging auf die andere Seite nach


Saedballe

. Auch hier zeigte mir Günter eine sehr schöne Strecke. Auf langer Strecke gab es kiesigen Grund mit großen Tangfeldern. Am Ufer gab es immer wieder kleinere Steinpackungen, die ins Wasser hineinragten und einige Pfahlreihen. Wir überholten einen Spinnfischer und ich begann an einer der vielen kleineren Buchten zu fischen, während Günter noch etwa 200m bis zur nächsten Pfahlreihe weiterging. Eine halbe Stunde später sah ich einen weiteren Fliegenfischer bei Günter, der gerade in Richtung Pfähle zeigte. Beim nächsten Wurf platschte es silbrig im Wasser, anscheinend war der Hinweis von Erfolg gekrönt gewesen und stellte sich später als 44er Forelle heraus. Mir war leider an dem Abend kein Fisch mehr vergönnt. Die Strecke ist aber auf jeden Fall den Besuch wert, braucht aber viel Zeit, um abgefischt zu werden.
Mit einem letzten kurzen Stop in Lejboelle ging eine schöne Woche zu Ende. 16 gelandete Fische und noch einige schöne verlorene markierten die erfolgreichste Woche, die ich bisher hatte. Schade, dass Klaus in dem Jahr nicht dabei sein konnte.

Ausrüstung:
9ft Sage Z-axis, Klasse 7
12,6ft Sage Z-axis, Klasse 6
Alle Fische gefangen auf orangene Shrimp-Fliegen
Nachfolgend die Fänge von Günter (alle MF auf Pattegrisen):
6.4.: 44 cm; Ristinge Riff; 46 cm; Fredmose.
7.4.: 61 cm; Ristinge Riff; 45 + 55 cm; Ristinge Riff.
9.4.: 50 cm; Fredmose; 71 cm; Fredmose
10.4.:  53 cm; Fredmose
11.4.: 44 cm; Fredmose
Zusätzlich eine Untermaßige und 3 MF im Drill verloren


Leidenschaft, Sucht oder unheilbare Krankheit ?
Kystfiskeri pa Flu efter havørred

Was ist es ? Was Menschen bei stürmischen Wind um die 15-16ms/s (60km/h) in 5-10 Grad kaltes Wasser steigen lässt ? Die Antwort auf diese Frage kann ich Euch nicht geben, aber vielleicht gibt Euch dieser Reisebericht die Chance ein paar Momente in meine Gedanken abzutauchen und mitzufühlen, wie es ist, wenn eine kleine Gruppe von Heartländern nach Dänemark reist, um Ihrem Hobby Fliegenfischen an der Ostseeküste nachzugehen.
Seit 4 Jahren treibt es nun die Grünewälder und die Stiefvaters an die Ostseeküste, um dem Ostseesilber mit der Fliege nachzustellen. Niklas, Jörn und Stefan zum Fischen und unsere Frauen Ute und Bärbel erkunden die Gegend und genießen die nördliche Mentalität.
Eigentlich war es vor 4 Jahren nur mal ein Versuch, Fliegenfischen mal etwas anders zu erleben. Ohne große persönliche Erfahrung sind wir damals an die Flensburger Förde gereist. Gelesen hatten wir über diese Art zu fischen schon sehr viel und so manches Video wurde stundenlang rauf und runter gespielt.
Mittlerweile liegt unser Ziel noch etwas weiter nördlich, nämlich auf der dänischen Insel Langeland. Was genau der Grund für den Umzug von Deutschland nach Dänemark war, lässt sich nicht so einfach beantworten:
• Ein Tapetenwechsel ?
• Die ständigen Berichte über das Fischen auf Meerforelle auf den dänischen Inseln ?
• Die Bemühungen der dänischen Behörden und das private Engagement der Dänen die Meerforellenlaichplätze wieder zu renaturieren ?
• Neugier ?
• Die Reiseberichte einer anderen Heartländertruppe die jährlich nach Langeland reist ?
Wahrscheinlich ist es die Summe der hier aufgeführten Gründe.

Dieses mal hatten wir uns die Woche vor Ostern ausgesucht. Die notwendigen Unterkünfte wurden über einen dänischen Sommerhausvermieter gebucht. Hier gehen die Preise bei ca. 300 Euro pro Woche los. Die Nebenkosten sowie Strom, Wasser und eventuell Endreinigung sollten jedoch im Auge behalten werden.

Die Vorbereitung:

In diesem Jahr nutzte auch Niklas die Vorbereitungszeit und überarbeitete den Inhalt seiner Fliegendose komplett. Im letzten Jahr hatte ich in Dänemark ein Chenille entdeckt, dass die Herstellung von Garnelenimitationen erleichtert und im Wasser ein sehr interessantes Spiel entwickelt. Diese Binderei machte so viel Spaß, dass Niklas fast seine ganzen Meerforellenfliegen aussortierte und mittels der neuen Methode neue Muster erstellte.

Wochenlang wurde die Webcam von Spodsjberg (http://www.spodsbjerghavn.dk/?vm=29026) beobachtet und die Wettervorhersagen sowie die Wassertemperaturen beobachtet.

Der Start:
Der milde Winter 2013/2014 stimmte uns sehr positiv und so ging die Reise am 12.4.2014 um 5 Uhr mit 2 Fahrzeugen, getrennt von einander los. Um einem Stau zu entgehen, wollten wir Hamburg zwischen 09:00 Uhr und 10:00 Uhr hinter uns gelassen haben. Leider machte uns die Reparatur einer Brücke direkt vorm Elbtunnel und die Straßenbauarbeiten im Elbtunnel einen Strich durch die Rechnung. Mit einer Verzögerung von ca. 1 Stunde haben wir den Tunnel jedoch passiert und uns gegen 12.00 Uhr in der Nähe von Schleswig telefonisch zum Mittagessen verabredet. Um 16.00 Uhr konnten wir dann die Schlüssel für unsere Unterkünfte entgegen nehmen.
Nachdem Einzug wurde ohne Fischereiequipment der am Sommerhaus befindliche Strand inspizierte. Leider waren die Wetteraussichten insbesondere die Wind und Wellenvorhersage für die nächsten Tage nicht gerade rosig. Die Insel hat den Vorteil bei Ost und Westwinden eine gute Fischerei mit ablandigen Wind zu bieten, da man aufgrund der geringen Entfernung sehr schnell von der Ostküste auf die Westküste wechseln kann. Bei Nord und Südwinden bleiben jedoch nur ein paar wenige Plätze übrig, die man dann mit den anderen anwesenden Fischern teilen muss.
Sonntag, Montag und Dienstag hatten wir es mit Nordwinden zu tun, die in der Spitze fast 60km/h(17m/s) erreicht haben. Das Wasser wurde mit großen Wellen direkt an die Küste gedrückt und hatte eine entsprechende Trübung. Nicht nur das Werfen, sondern auch die Führung der Fliegen wurde zum Kunststück und das ständige befreien der Schnur von Tang und Algen machte nicht wirklich Spaß, doch aufgeben gab es nicht. Ein Erfolg wollte sich jedoch nicht einstellen.

Mein erster Fischkontakt:
Am Mittwoch hatte der Wind nachgelassen und beim Frühstück war schon zu erkennen, dass sich die Wettervorhersage nicht irrte. Der Wind war moderat, so das wir die Westküste befischen konnten. Wir entschieden uns für den Strand südlich von Dageløkke Hafen. Bei herrlichem Sonnenschein (10 Grad C) und nur mittelmäßig Wellen, war das Wasser klar und sichtig. Nach ca. 2-3 Stunden fischen ohne Erfolg, wechselte ich zum ersten Mal in dieser Woche die Fliege, von einer orangefarbenen auf eine naturfarbene Garnele. Schon nach dem 1. Wurf spürte ich einen ordentlichen Ruck in der Rute. Der Fisch wälzte sich sofort an der Oberfläche und konnte sich aufgrund einer kurzen Unachtsamkeit meinerseits befreien. Die darauf folgenden verbalen Laute möchte ich hier nicht veröffentlichen. Dieser Fisch muss die orangefarbene Garnele einfach ignoriert haben. Das neue Muster hatte ihm jedoch gefallen. Danke an Ernst, der mir dieses Muster mal gezeigt hatte. Damit hatte ich bereits vor 4 Jahren meine 72er Meerforelle in der Flensburger Förde gefangen. Um meinen Frust zu verarbeiten, beschlossen wir nach 30 Minuten die Angelstelle zu verlassen. Dem Vorschlag von Jörn auf den nördlichen Bereich zu wechseln sind wir dann gefolgt. Als wir an der neuen Angelstelle angekommen waren, hatte der Wind wieder aufgefrischt. Das Wasser war jedoch aufgrund des steinigen Untergrundes weiterhin klar.
Nach weiteren 30 Minuten verspürte ich erneut einen Ruck in der Rute, dieses Mal war ich voll konzentriert. Beobachtet von Zuschauern auf der Steilküste, konnte ich einen sauberen Anschlag setzen und nach 4-5 Sprüngen, der letzte ca. 1 Meter vor mir, eine schöne 51er Meerforelle landen.

Wir untersuchten den Mageninhalt der Forelle und stellten fest, dass diese sich hauptsächlich von kleinen Fischen ernährt hatte. Auch eine kleine Garnele stand auf dem Speiseplan. Diese ähnelte sehr, der von mir angebotenen Fliege.

Weitere Versuche an diesem Platz brachten jedoch keinen weiteren Erfolg. Da der Wind immer stärker wurde, stellten wir die Fischerei ein und begaben uns zu den Unterkünften.
Am nächsten Morgen hatte der Wind wieder stark zugenommen und nach Süden gedreht.
Die Ost und Westküste war wieder so stark eingetrübt, dass wir eine Bucht suchten, die uns ein wenig vor den Wind schützte. Wir entschieden uns nach Lindelse Nor zu fahren. In den Meerforellenbüchern über die Insel wird dieses Gebiet nicht beschrieben. Als wir angekommen waren, konnten wir feststellen, warum. Die Strukturen der Strände sahen absolut uninteressant aus und es gab nur wenige Stellen wo öffentliche Wege ans Wasser führten. Deshalb machten wir uns auf den Weg nach Ristinge. Die südlichem Wind abgewandte Seite dieses Inselarms bietet jedoch auch keine schönen Stellen zum Fischen. Die interessante Seite nach Süden , konnten wir bei den vorgefundenen Windverhältnissen nicht befischen. Da wir jedoch schon hier waren, befischten wir für ca 1-2 Stunden die sandige flache Nordseite. Wie erwartet, hatten wir jedoch keinerlei Fischkontakt. Deshalb machten wir uns auf den Rückweg in den Norden der Insel. Zu unserem Erstaunen stellten wir fest, dass die Bucht von Pæregård bei Süd bis Südwestwind durchaus befischbar ist. Eine Erkenntnis, die wir uns für die nächsten Besuche merken werden.
Nach ca. 3 Stunden hatte der Wind wieder so an Fahrt gewonnen, dass wir kaum unsere Ruten halten konnten. Deshalb gaben wir erschöpft auf. Beim Umziehen am Auto trafen wir 2 Fischer die um die frühe Mittagszeit erfolgreich an diesem Strand gefischt hatten. Mit 4 Meerforellen und einem Hornhecht konnte „Die“ glücklich nach Hause gehen. Niklas hatte an diesem Tag nicht mit gefischt da er mit Ute und Bärbel den Zoo in Odense besucht hatte.

Ein interessanter Freitag:
Unser letzter gemeinsamer Tag, der Freitag, brach an. Der Wind hatte im Vergleich zum Vortag mit ca 35-45 km/h von Südwest ein wenig nachgelassen. Wir sind deshalb in die Bucht von Pæregård gefahren. Leider hatte der Wind soweit westlich gedreht, dass die Westküste sehr aufgewühlt war und das hohe Wellen eine Durchquerung der beiden Rinnen für uns unmöglich machten. Aus diesem Grund fuhren wir nach Leibolle, das sich durchaus befischbar zeigte. Anscheinend hatte der örtliche Schützenverein der an diesem Strand einen Schießstand unterhielt, jedoch eine Veranstaltung, was dazu führte dass ständig Schüsse zu hören waren. Wir ließen uns davon jedoch nicht verunsichern und fischten soweit wir konnten die Bucht ab, die wir uns mit weiteren 4 oder 5 Spinnfischern teilten. Da ich das erste Mal mit einer Springerfliege fischte, war ich gespannt, ob sich diese Art zu fischen auszahlt. Nach ca. 90 Minuten bekam ich einen Biss. Ich merkte sofort, dass dies keine Meerforelle sein könnte. Zu gering war die Gegenwehr. Es stellte sich heraus, dass ein kleiner Dorsch die Springerfliege (eine kleine Gammarusimitation) genommen hatte.

Als die Spinnfischer das Revier verlassen hatten, bekam ich direkt unter der Überwachungskamera des Schießstandes einen Biss. Nach einem kurzen Drill konnte ich eine 45er Meerforelle landen. Der Beobachter der Kamera eilte herbei und beglückwünschte uns zu diesem Fang.

Nachdem wir dann für weitere ca. 45 Minuten die Stelle zu dritt glücklos abgefischt hatten, beschlossen wir weiter nach Bostrup zu fahren. Nach kurzer Zeit bekam ich einen Biss der sich im Drill wie eine Fußmatte verhielt. Es stellte sich heraus, dass ich einen 35er Plattfisch am anderen Ende der Schnur hatte.

Am Tag vorher hatte ich darüber nachgedacht warum bei dieser Art von Fischerei hauptsächlich Meerforellen gefangen werden und keine anderen Fische an den Köder gingen, obwohl die Ostsee doch so viele verschiedene Fische bietet . Wahrscheinlich aus diesem Grund hatte ich an diesem Tag schon 3 verschiedene Fische gefangen. Es sollte noch besser kommen, denn ich fing noch einen 4. Fisch. Soweit wir das recherchieren konnten, handelte es sich um einen Seescorpion.

Nachdem Niklas heran geeilt war, um sich diesen aus der Nähe anzuschauen, beobachtete ich wie er ewig brauchte um sein Schnur zu sortieren, deshalb rief ich ihm zu, dass er so keine Fische fangen könnte. Umso mehr staunte ich, als ich nur ca. 3-4 Würfe später nochmal schaute ob Niklas endlich fertig sei, dass er mittlerweile eine größere Meerforelle im Drill hatte. Leider konnte er, wohl auch selbst überrascht, den Fisch nicht halten. Wir hätten ihm diesen Fisch so gegönnt. Aber eins hat diese erste Drill von Niklas sicherlich bewirkt: Man konnte es in seinen Augen sehen, was vorher nur einfache Lust am Fischen war, ist jetzt zum Meerforellenfieber geworden und die Lust auf „mehr“ ist geweckt.

Meerforelle wir kommen wieder.

Stefan Grünewald

Hinweis:
Dieser Bericht berücksichtigt meine persönlichen Erlebnisse an unserer gemeinschaftlichen Tour. Es ist ausdrücklich gewünscht, wenn diese um die Eindrücke der anderen Teilnehmer mittels Kommentaren und Bildern ergänzt werden. Insbesondere da auch Jörn den ein oder anderen Fischkontakt hatte. Aber das kann er selbst ergänzen, damit das Ergebnis vollständig wird.



Langeland 2014 die Zweite

Manchmal kommte es besser als man denkt! Eigentlich war für dieses Jahr keine Reise mehr geplant, schließlich hatten wir schon zwei Wochen in Dänemark verbracht, eine Woche in der Rhön an der Streu gefischt und an den beiden Clubtouren an den Schwarzen Regen und an den Main bei Bad Staffelstein teilgenommen. Aber als der Alltagswahnsinn bei uns die Oberhand gewann, fragte mich Bärbel ob wir noch einmal fortfahren könnten, nach Langeland z.B., ich hätte ja auch noch ein paar Tage Urlaub und müsse schließlich auch über Weihnachten und Neujahr arbeiten. Nach kurzen, heftigen Widerstand sagte ich dann, schau halt mal ob unser Ferienhaus frei ist. Ist frei kam die spontane Antwort, habe schon nachgeschaut. Also mit dem Chef alles klar gemacht und 10 Tage Langeland gebucht. Zum allererstenmal zur Herbstfischerei auf Meerforelle, ich war gespannt.

Die Anreise am Donnerstag verlief ohne Zwischenfälle und die Insel empfing uns völlig anders, als wir das aus unserer Touren im Frühjahr kannten. Alles war grün, der Mais auf den Feldern stand hoch, der Raps blühte immer noch in herrlichem Gelb und die Bäume zeigten erste Farben des beginnenden Herbstes. Auch ca. 18° C und ein leichter warmer Wind waren eine neue Erfahrung.

Am Freitag ging es zum erstenmal ans Wasser. Auf Grund des westlichen Windes entschied ich mich für den Strand bei Hou Fyr am Leuchturm. Dort fischte bereits ein anderer deutscher Fliegenfischer den ich schon im April kennengelernt habe und der heute seinen letzten Fischtag hatte. Er berichtete von einigen guten Fängen in den letzten Tagen, was die Motivation deutlich steigerte, denn irgendwie war ich skeptisch, da man immer wieder hörte, daß die Herbstfischerei schwierig sein könne.Gleich der erste Wurf brachte einen Anfasser, genau wie der zweite, dritte,…… . Kein Fisch wurde gehakt und ich langsam nervös, was war da denn los? Dann plötzlich die Erklärung: hinter meinen Fliegen kamen lauter kleine, Kugelschreibergroße Hornhechte hinterher und atakierten permanent meine Fliege. Also nicht verrückt machen lassen und weiter fischen. Das sollte belohnt werden und bis zum Abend konnten drei, wenn auch kleine um die 40cm große Mefos gelandet werden. Zwischendurch sah ich immer wieder den einen oder anderen Fisch an der Oberfläche buckeln und einer sprang neben mir in ganzer Länge aus dem Wasser heraus und das war nicht der Kleinste. Leider ließ sich der Fisch zu keinem Anbiss überreden.Bei weiter westlichen, etwas auffrischenden Winden fuhr ich am Samstagmittag nah Snøde Øre wo ich die gleiche Situation wie am Vortag antraf. Vielen kleine Hornis und zwischendurch den einen oder anderen Grönländer. Im Wasser um mich herum blühte das Leben, überall schwammen Stichlinge in großen Schwärmen herum, Grundeln wichen meinen Füßen aus, Krabben, Garnellen und Mysiden waren überall zu entdecken. Futter für den Zielfisch war also reichlich vorhanden und meine Fliegenwahl, bestehend aus einer Garnele und einem kleinen Tangläufer am Seitenarm erschien richtig. Sonntags stand dann ein Ausflug nach Egeskov Slot auf dem Programm. Die Besichtigung des imposanten Schlosses und der Rundgang durch Teile des ca. 20 ha großen Schlossparks machten Spass. Richtig eindrucksvoll war die zum Schlossgehörige Sammlung von etwa 350 alten Kutschen, Motorräder und Oldtimern. In den riesigen Ausstellungsgebäuden bekam man schon glänzende Augen. Ein Tagesausflug der sich auf alle Fälle gelohnt hat.

Montag ging es wieder ans Wasser und bei leichten östlichen Winden entschied ich mich für die Westküste und die Strände von Dageløkke. Bald hatte ich einige Fehlbisse und einen schönen Fisch im Drill verloren und einen weitere von 45cm gelandet. Dann schlief der Wind völlig ein, die See war spiegelglatt und Feierabend mit Bissen. Bis zum Abend tat sich nichts mehr obwohl Fische am Platz waren und sich auch regelmäßig zeigten. Dienstag begann morgens der große Regen der bis in die Nacht hinein anhalten sollte. Beim Frühstück wurde die Entscheidung getroffen nach Odense zu „Go Fishing“ zu fahren( irgendwas braucht man doch immer und wenn nicht findet sich doch was). Weiter gings danach zum 30km entfernten Städtchen Kerteminde zu „ Fjord & Baelt“ . Eine schöne Anlage die in etwa eine kleine Version von Seaworld ist und in der ausschließlich Tiere der Ostsee gezeigt werden. Wir kamen genau pünktlich, um bei der Fütterung der Katzenhaie, Meerbrassen, Dorschen, Seebarschen und aller Arten von Plattfischen ( Butt, Flunder, Seezunge, Kliesche usw.) zuschauen zu können. In dem Becken beim Rundgang konnte man sich all die Tiere welche beim Fischen so um einen herumschwimmen mal in aller Ruhe ansehen. Nach der Fütterung mit anschießendem Zähneputzen der Robben und Schweinswale wurde die Rückfahrt angetreten.

Mittwoch wieder in Dageløkke brachte gleich der 1. Wurf einen 49er Fisch. Toller Anfang! Im Laufe des Vormittags konnte ich dann noch eine 54er und eine 56er zum Landgang überreden. Die Fische waren in bester Konditon und fett, der Jahreszeit entsprechend jedoch bereits leicht angefärbt und der 54er Milchner hatte bereits einen deutlichen Laichhacken ausgebildet. Zwischendurch bissen immer wieder Mefos zwischen 40 und 45 cm und sorgten für Abwechslung. Bis zum frühen Nachmittag konnten insgesammt 8 Fische gelandet werden. Langeweile sieht anders aus. Dann ging es zurück zum Ferienhaus um die 3entnommen Fische zu versorgen. Irgendwie war noch viel Zeit und ich hatte noch Lust zu Fischen. Darum marschierte ich mit Bärbel zum Stand unterhalb unserer Unterkunft zwischen Stoense und Lohals. Hier hatten wir noch nie gefischt. Der Strand ist sandig und flach, so das ich über 50m weit hinauswaten konnte um die dort beginnenden Seegraswiesen abzusuchen. Dies brachte mir in den nächsten 2 Stunden weitere 2 Mefos ein, was das Tagesergebniss auf 10 Stück erhöhte. Absoluter persönlicher Rekord auch wenn die meisten eher klein waren. Am nächsten Tag ging es nach einem Rundgang durch Rudkøbing wieder nach Dageløkke. Nach wenigen Minuten ein brutaler Biss und starker Wiederstand. Ein starker Fisch kommt nach oben und wälzt sich an der Oberfläche, dann kommt mir meine Fliege entgegen geflogen. Sch…. . Dann lange Zeit nichts. Irgendwann mache ich einen Wurf, die Fliege setzt auf und es gibt einen riesigen Wasserschwall als ob jemand einen Fernseher in das Wasser geworfen hätte. Was war das denn? Ein Biss bleibt aus, nicht mein Tag heute! Etwas später springt eine deutlich angefärbte Mefo von bestimmt um Ende 60cm keine 10m vor mir aus dem Wasser. Mehrere Anwürfe bringen keinen Erfolg. Für heute gebe ich auf.

Freitag, letzter Fischtag. Wieder Dageløkke, ich will es wissen. Am Platz fischen schon zwei Dänen und haben 2 Mefos von über 60 gelandet. Zu lange gefrühstückt, macht nichts. Nach kurzen Plausch fange auch ich an zu Fischen. Nach schönem Drill mit einigen tollen Sprüngen halte ich eine 51er in den Händen. Nach einem kurzen Fototermin darf sie wieder schwimmen. Nach einigen weiteren Fischen zwischen 40 und 45 cm mache ich zufrieden Feierabend, die Fischerei und die Tour im Herbst haben sich ausgezahlt.

Fazit: Eine Tour im Herbst nach Langeland kann durchaus Lohnen und erfolgreich sein. Ich habe deutlich mehr gefangen, als ich erwartet habe. 24 Meerforellen sind ein super Ergebniss. Die größten Fische war 56, 54, 51, 49 und 48cm lang und in bester Verfassung. Alle anderen Fische hatten Längen zwischen 38 und 45cm . ich habe noch nie soviele Forellen an der Oberfläche wahrgenommen, überall gab es einmal einen Schwall, mal war eine Flosse und ein Fischrücken zu sehen, mal sprangen ganze Fische aus dem Wasser und da waren ganz ordentliche Brummer dabei. Diese zum Anbiss zu bewegen ist jedoch eine andere Sache . Für hohe Motivation und Konzentration war jedoch immer gesorgt. Die vielen Fische um das Mindesmaß herum sorgen für viel Abwechslung, während die kleinen Hornhechte schon nerven können. Um wirklich große Fische zu fangen erscheint mir das Frühjahr jedoch die eindeutig bessere Jahreszeit zu sein. Auf der anderen Seite friert man nicht und der warme Wind ist auch angenehmer. Teilweise wurde mir in der dünnen Watjacke beim Werfen richtig warm. Bei Wassertemperaturen zwischen 14 und 16° C sind auch kalte Füsse absolut kein Thema, also auch eine Fischerei, die für die etwas zärter gearteten Kollegen gut geeignet ist( wer fühlt sich angesprochen?). Also Wetter und Temperaturen sind keine Ausrede mehr für eine Ostseetour. Es war wieder einmal toll an der Ostsee auf Meerforellen zufischen und wir kommen im nächsten Jahr bestimmt wieder, oder um Klaus zu zitieren „ Nach Langeland ist vor Langeland!“

Ich hoffe der Bericht hat Euch gefallen und der ein oder andere denkt mal darüber nach sich beim nächsten mal anzuschliesen. Wäre toll, wenn Ihr einen Komentar ( am liebsten natürlich einen Positiven! ) abgebt und es etwas Resonanz auf den Bericht gibt.

TL

Jörn und Bärbel


Wunderschöne Qualle


Abends bei Hou Fyr Nordstrand


Sonnenaufgang in Lohals Hafen


Ententeich in Dageløkke


Wie in einem Aquarium


Hübscher Grönländer


Steilküste und Riff: Hot Spot!


Grundel und Seestern


Morgens in Franken Klint


Erster Fisch des Tages


Fast wie eine Bachforelle


Schöner Milchner


Ostseesilber


Mitte 50 zig


Stilleben


Unser Hausstrand


Abendstimmung


Rentnerbänkchen


Egeskov Slot


Erklärung: „ÜBERFLÜSSIG“


Traumwagen aus der Oldtimerausstellung


Petermännchen


Strandkrabbe


Der (alte) Mann und das Meer


Den hätte ich gerne früher getroffen


Letzter Abend – Feierabend!


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