Hooked on Seatrout – with room for improvement HFFlogo

Ein erneut zeitnaher Reisebericht von Klaus Paulini.

Dies ist nun der dritte Bericht aus meiner kleinen Reihe „Hooked on Seatrout“. Wieder einmal waren drei Heartländer – Peter, Günter und Klaus – vom 9. bis zum 16. April 2011 auf Langeland (DK), um fünischen Meerforellen nachzustellen. Wie im letzten Jahr wohnten wir gemütlich in einem reetgedeckten Haus in Botofte (siehe www.baeltferie.com ) Dieses Jahr waren die Tage und Wochen vor unserer Anreise durch Berichte über eine ungewöhnlich starke Braunalgenblüte geprägt, die den Meerforellen einerseits zu schaffen machte und sie andererseits von den Küsten fernhielt.

Als wir ankamen waren auf Langeland nur sehr vereinzelt Reste einer leichten Braunfärbung im Wasser zu sehen, trotzdem waren in diesem Jahr die Fänge an Meerforellen bis Mitte April allgemein sehr unbefriedigend. In diesem Zusammenhang half es sicher nicht, dass die ansässigen Bauern die gesamte Woche über auch Felder in direkter Strandnähe mit Unmengen Gülle tränkten. Entwässerungsgräben führten allenthalben gelbbraune, stinkende Brühe aus den Feldern ins Meer, was in diesem Jahr etwas ernüchternd war. Das soll allerdings nicht bedeuten, dass es nicht viele schöne Plätze gibt, wo man wunderbar in malerischer Umgebung fischen kann. Erfolgreiches Fischen konnte man allerdings auch bei den Kormoranen beobachten, die für mich deutlich häufiger als in den letzten Jahren anzutreffen waren. Ich meine sogar mehr Kormorane als Möwen gesehen zu haben.


Siesta nach erfolgreicher Fischjagd


Wunderbares Fischen in der Bucht bei Lejbølle

Wettermäßig bemühte sich Langeland seinen Gästen die Bandbreite des baltischen Frühlings vorzuführen. Wir konnten auf der Terrasse Frühstücken, am Strand grillen oder in Windstille kristallklare, glatte Wasseroberfläche und Schweinswale im Abendrot bestaunen, hatten aber auch Windstärke 7, ausdauernde Regenschauer und leichten Nachtfrost (…davon keine Bilder). Die Wassertemperaturen waren mit 6 – 10°C jedenfalls optimal. Die Borstenwürmer hatten offenbar in der Vorwoche geschwärmt.


Frühstück in der Morgensonne


Dicke Dänische Grillwürstchen – zwischen dem Rohen und dem Verkohlten sind sie lecker!


… nehme ich eine Shrimpfliege oder doch lieber eine Shrimpfliege?


… ob Peter so weit werfen kann?


… einfach nur malerisch …

Die überwiegende Zeit hatten wir aber mäßigen Wind der ideal geeignet war sich einfach nur an tollen, weiten Würfen zu erfreuen.
Und diese Würfe führten am Montag zu den ersten Fischen!
Günter war alleine in Lejbølle und hatte gegen 7 Uhr die erste mäßige Meerforelle gefangen. Kurz danach ein schöner Wurf um die 30 Meter über ein Krautfeld, 5-6 Mal eingestrippt als es einen Schlag in der Rute tat und „der Hänger“ zu einer Flucht einsetzte die bis ins Backing führte. Eine kreischende Fliegenrolle ist die Musik, die im Morgengrauen auch die letzte Müdigkeit vertreibt und dem Organismus eine willkommene „Adrenalinspülung“ verpasst.

Aber zurück zum Drill…
Als die Meerforelle zum ersten Mal aus dem Wasser schoss war es klar, dass bis zu Keschern noch etwas Zeit vergehen würde. Gut 10 Minuten und einige beeindruckende Fluchten später lag ein strammer 68cm Rogner an Land, was einen erleichterten Jauchzer wert war!


68cm Meerforelle in top Kondition


Pattegrisen, die erfolgreiche Fliege


Günter ist zufrieden…

Der Fisch brachte stolze 3 kg auf die Waage und bereits ein Filet war als geniales Abendessen für die drei Protagonisten ausreichend.


Ein Traumfisch, auch in kulinarischer Hinsicht

Danach hielten sich die fischereilichen Höhepunkte sehr in Grenzen.
Günter fing am Mittwoch noch einmal eine 51cm Meerforelle (Bostrup) und 2 untermaßige Fische von 35 - 40cm. Damit ragt Günter in diesem Jahr fangtechnisch eindeutig heraus.
Peter hingegen hatte in der ganzen Woche keinen einzigen Biss. Erst Freitag hatte er zwischen 17 und 18 Uhr drei sehr gute Meerforellen an der Angel, die aber allesamt beim Wälzen an der Oberfläche gleich wieder abgingen. Mit der Zweihandrute und der im Verlauf der Woche immer ausgefeilteren Technik ragte Peter wurftechnisch aus der Gruppe heraus. Auch beim dynamischen Gesamteindruck gab es für Peter nur Bestnoten.


Ob einhändig im Wasser …


… ob zweihändig im Wasser …


… oder an Land, der Wurfstil stimmt!

Da kann es nur eine Ironie des Schicksals gewesen sein, dass Peter die einzigen Bisse doch wieder auf der Einhandrute hatte.
Ich selber habe die erste und letzte Meerforelle des Urlaubs gefangen, die beide nur knapp 40cm lang waren und natürlich wieder schwimmen durften. Da ich aber auch irgendwie herausragen wollte, habe ich wohl den Überraschungscoup gelandet.
Der letzte gefangene Fisch und mein einziger maßiger Fisch war eine Flunder, die der orangefarbenen Shrimpfliege bei Skattebølle nicht widerstehen konnte.


Klaus' Flunder in Skatebølle


Die orangefarbene Shrimpfliege wurde ordnungsgemäß genommen

Wir haben jedenfalls auch Brandungsfischer gesehen, die in einer wahren Materialschlacht durchaus noch kleinere Flundern fingen.
Nachdem ich in drei Angelwochen auf Langeland bereits zwei Meerforellen über 70 cm fangen konnte (2003 und 2010) ist auch ein mageres Jahr zu verkraften, zumal bezüglich Spaß und Entspannung wieder einmal alles gepasst hat. Deutlich wir dies vor allem im traditionellen Abschlussfoto mit Abendrot im Hafen von Dageløkke.


Klaus, Peter und Günter beim traditionellen „Ausvibrieren“


15.04.2011 – Abendstimmung im Hafen von Dageløkke

Bereits auf der Rückfahrt macht sich beim Schreiben dieses Berichtes so etwas wie Vorfreude auf das nächste Jahr breit, und dann wird es sicher auch wieder mit den großen Fischen klappen, oder…?


Eingesetzte Fliegenmuster : Pattegrisen, Tobiasfisch, Shrimp-Variationen

Tight lines Klaus

Home