„Hooked on Sea Trout“ oder der Beginn einer Leidenschaft HFFlogo
Ein später Bericht von Klaus Paulini

Wie fing es denn an? Anfang 2003 fragte mein Freund Peter Eckerle, ob ich nicht im Frühjahr mit nach Langeland fahren wolle um auf Meerforellen zu angeln.

Am 29. März war es dann soweit, in einer Gruppe von 5 Personen fuhren wir nach Langeland, wobei ich erstmals versuchen wollte Meerforellen zu fangen. Nach einer Woche in der das Wetter recht wechselhaft, zumeist aber sehr kalt (Wasser ca. 2 - 3°C) und recht windig war, hatten wir insgesamt nur vier Meerforellen gefangen. Ich, der als blutiger Anfänger ohne große Erwartungen angereist war hatte das Glück drei dieser Forellen gefangen zu haben. Nicht nur das, nein ich konnte sogar ein 74cm langes Prachtexemplar mit 4200g am frühen Morgen des 3. April in der Bucht von Snøde Øre anlanden.

Leider langten meine Fertigkeiten mit der Fliegenrute damals noch nicht aus, um auch bei Wind und Kälte mit Freude zu fischen. So kam es, dass ich meine ersten Meerforellen mit einem 12g Hansen Flash Blinker gefangen habe.
Interessant ist es jetzt schon zu erwähnen dass die vierte Forelle von einem geübteren Bekannten mit einer roten Shrimp-Fliege gefangen wurde.

Im Frühjahr 2009 war es dann endlich wieder soweit. Peter und ich fuhren am 28. März wieder für eine Woche nach Langeland, und ich war dieses Mal fest entschlossen mein Glück mit der Fliegenrute zu probieren. Wir wohnten wieder in einem kleinen aber praktisch eingerichteten Ferienhaus, dass wir über Baelt Ferie (baeltferie@mail.dk) angemietet hatten. Das praktische an Langeland ist, dass man im Auto schnell an die unterschiedlichsten Angelplätze gelangt und es so gut schafft allzu widrigen Windverhältnissen auszuweichen. Bei der Auswahl der Angelstellen hilft einem der Meerforellen-Guide Fünen, Langeland & Æro - Die 117 besten Fünischen Angelplätze (ISBN: 87-986406-7-4; Hrsg.: Kreis Fünen) sehr weiter. Die gute und anschauliche Beschreibung der unterschiedlichen Angelstellen und der Wege dahin wird in der neuesten Auflage sogar durch Luftaufnahmen ergänzt, die es einem zusätzlich erlauben, die Struktur der entsprechenden Strandabschnitte einzuschätzen.

In diesem Jahr hatten wir mit dem Wetter mehr Glück als in 2003. Es war insgesamt etwas wärmer (Wasser ca. 5°C) und vor allem nicht so windig.

Das günstigere Wetter, eine verbesserte Technik (vor allem auf meiner Seite) und einige Quäntchen Glück führten dazu, dass wir zu zweit insgesamt 27 Meerforellen in einer Woche fangen konnten. Alle Fische wurden mit der Fliegenrute gefangen, wobei es nicht nötig war weiter als 10 -15m zu werfen. 20 von 27 Fischen waren maßig und 8 Forellen sogar über 50cm lang. Meine erste Forelle in diesem Jahr hatte gleich 59cm und lieferte an der 9 Ft. Rute und WF 7 F Schnur ein munteres „Tänzchen“ das Appetit auf mehr machte.

Peters Shrimp-Fliegen (mit oder ohne Silikon Beinchen) in feuerorange waren in diesem Frühjahr ein echter Killer-Köder, der uns fast alle Forellen eingebracht hat. Eine Forelle habe ich aber auch mit der naturfarbenen Variante gefangen.
Nicht unerwartet erwiesen sich die Stunde vor und nach dem Tidenwechsel als besonders viel versprechend, da die Fische mit steigender Flut sehr nahe ans Ufer kamen.


Peter im Morgengrauen in Snøde Øre


Nachmittag in Pæregårdsbugten


Korsebølle Rev kurz nach Mittag


Bostrup im Nebel

Zum Gerät:

Rute: Shimano Nexave Fly 905 in 9Ft.
Rolle: Orvis Battenkill 7/8
Schnur: Cortland - 444 Classic Fly Line WF7F
Vorfach: AKRON Fluorocarbon (4X; 0,18mm) in 9Ft.
Hakengröße der Shrimpfliegen: 6er
...es muß also nicht besonders teuer zugehen....

Diese Woche Fliegenfischen auf Meerforellen in Langeland könnte durchaus zum Beginn einer echten Leidenschaft werden. Mir ist klar dass ich ungewöhnlich vom Glück verwöhnt wurde und dass vergleichbarer Fangerfolg keinesfalls garantiert ist. Trotzdem hat alleine das tolle Naturerlebnis mit Schweinswalen in Wurfentfernung, Schwänen im Tiefflug, Regenschauern bei Sonnenschein, Wind der den Kopf frei pustet und einer gelegentlich springenden Meerforelle, die den Adrenalinspiegel hochschnellen lässt, unbestritten ein gewisses Suchtpotential.

Wir haben jedenfalls ein Ferienhäuschen für April 2010 gebucht und tief drin läuft bereits ein Countdown.

Klaus Paulini
(01.01.2010)

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