Urslau, Jetzbach, Saalach & Pillerseeauslauf im Juli 2008 HFFlogo
Ein paar Impressionen von Nico Popp

Anfang Juli 2008 waren Mandy (nach ihrem Reitunfall) und ich (nach unzähligen Krankenhausbesuchen) mehr als reif für einen kurzen Entspannungsurlaub im Salzburger Land in Österreich. Genauer gesagt fuhren wir nach Hinterthal. Ein kleines verschlafenes Örtchen sozusagen in der Sackgasse eines Tales in der Nähe von Zell am See und Maria-Alm. Da wir dort schon desöfteren unseren alljährlichen Skiurlaub verbrachten, wusste ich, dass dort eine Hand voll netter Bäche und Flüsse gab, die nur darauf warteten von mir befischt zu werden.

Eigentlich wollte ich vor allem die grösseren Gewässer wie Saalach von Lofer bis Saalfelden und die Urslau bei Maria-Alm befischen. Doch was uns im Winter soviel Spass bereitete, vertrübte mir nun bei 25 Grad Lufttemperatur die Laune. Wenn sich die Sonne auf die teilweise noch schneebedeckten Südhänge legte, ergoss sich das Schmelzwasser Kubikmeterweise in die zwei von mir präferierten Flüsse, sodass an eine schöne Fischerei nicht zu denken war. Trotzdem sind Saalach und Urslau sicher wieder eine Reise wert, dann aber besser etwas später im Jahr. Ich hab die beiden schon mit glasklarem türkisem Wasser gesehen. Vielleicht hat ja der ein oder andere Heartland im September Lust mit mir ein Wochenende dort zu verbringen…


Die Urslau bei angetrübtem Wasser


Die Saalach bei Lofer, ebenfalls zu angestaubt. Da schaut auch die Schwalbe in der rechten oberen Ecke etwas verdutzt.

Nun hab ich aber meine Aufmerksamkeit auf die and den Nordhängen gelegenen Bäche gelegt, allem voran den Jetzbach, der selbst bei Hochsommerwetter noch klar war.

Dieser kleine unscheinbare Gebirgsbach (ca. 3-4 Meter breit), beherbergte wunderschöne Bachforellen sowie einige erstaunlich grosse Regenbogen, die ich bis über 40cm auf Trockenfliege und kleine Nymphen fangen konnte.


Ein der zwei Regenbogen, die zum Abendessen eingeladen wurden.

Die Fische standen hauptsächlich in einem der unzähligen kleinen (aber mitunter tiefen) Pools oder hinter grossen Felsen im Strömungsschatten.


Champagner schmeckt, aber richtig Durstlöschen kann nur Fischwasser.

Die Fischerei ist mehr Anpirschen und Wandern als Standfischen. Meist hat man nur 1 bis 2 Würfe für jeden der badewannengrossen Pools. Bisse kommen fast immer beim ersten geglückten Wurf. Falls der Anhieb dann jedoch daneben ging oder der Wurf ganz missglückt war, gab es auch nur selten eine zweite Chance.

Gefischt habe ich mit einer feinen kurzen 4er Rute allerdings mit dicken 18er Vorfach da die Wildfische doch sehr kräftig waren und schnell mal um einen kleineren Felsen geschwommen sind. Auch kleiner Bachforellen machen an einer solchen Rute noch Spass. Ich finde den neuerdings aufkommenden Trend zu Klasse „0“ bis „000“ als Blödsinn und respektlos vor der Natur. Eine an einem solchen Gerät für ewig gedrillte 25er Forelle überlebt den Tag nicht. Ab und zu kam ich auf dem Weg nach oben durch kleine schattige Schluchten, in welchen die Fische nicht ganz so scheu waren und auch im Flachwasser standen. Allerdings sollte man diese Schluchten nicht bei Unwetter durchwandern. Was dann durch die selben poltert, kann man nur erahnen, wenn man sich die Geröllbarrikaden im Oberlauf anschaut.

Spezielle Tageskarten für den Jetzbach gibt es nicht, aber mit der Tageskarte für ca. 25 Euro für die Urslau, kann man den Jetzbach mit befischen. Für die natürliche und feine Fischerei sicher ein fairer Preis. Entnahmelimite gibt es nicht. Ich habe zwei der grösseren Regenbogen mitgenommen, sie schmeckten super.

Eine andere Alternative dem Schmelzwasser zu entgehen, bietet der Pillerseeauslauf an der Grenze zwischen Salzburger Land und Tirol. Hier kann man auf mehreren Kilometern eine tolle Trockenfischerei auf Bachforellen unabhängig vom Wetter und Wassertand betreiben. Mit der Tageskarte für 22 Euro (gibt's direkt am See) kann man übrigens auch mit der Fliege direkt im Pillersee auf Hecht, Regenbogen und Seeforellen gefischt werden. Letzte wachsen nach Angabe des Gewässerwartes sehr gut ab, die grösste die jeh gefangen wurde brachte es auf schlappe 26 Pfund.

Ich hab aber nur im Auslauf gefischt, ein ca. 10 bis 12 Meter breiter Wiesenbach, in dem hauptsächlich Bach- & Regenbogenforellen sowie einige grosse Döbel heimisch sind. Im unteren Bereich des Auslaufes gibt es ein paar schmalere tiefere Züge und eine sehr hohe Fliessgeschwindigkeit mit viel Weisswasser.


Unterlauf, sehr schnell.

Die grössten Forellen die ich ausmachen konnte, waren sicher jenseits der 50cm Marke, jedoch liessen sich diese von mir nicht an die Fliege locken. Dafür konnte ich ein paar farbenprächtig gezeichnete Bachforellen zwischen dem Kraut auf braune Klinkhamer und dunkelgraue Parachute Adams erwischen.


Schöne Brownie

Letzte passten sehr gut zum Flug der Summer Mayfly Dun (Siphlonurus lacustris), der gerade stattfand.


Falls richtig bestimmt, ist das hier ein Siphlonurus lacustris Männchen

Wieder war es Anpirschfischerei auf scheue und vorsichtige Fische, die mir aber sehr viel Spass machte.


Ganz schön krautig, aber mit Trockenfliege gibt's keine Hänger.


Ringelnatter im Pillerseeauslauf


Die Urslau im Oberlauf, sehr gebirgig und schnellfliessend.

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